Glauben
GOTT und die WAIBER
Glauben
hat sowiso jeder seinen eigenen der KO R A N hat mich erst von der E r b s u
e n d e befreit-also musste ICH Sie von irgendwo haben
Ich war
katholisch getauft und glaeubig und ging jeden SONNTAG in die KIRCHE bis
es mir zu bloed wurde
jeder
glaubt sowieso nur was E R glaubt oder SIE oder ES
griechische
Mythologie ist die
treffendste ZEUS ueber
WIEN-das neue R O M
Hi n d u i s m u s
KRISTUSGEIST ueber RIJEKA KROATIEN
die Kroaten haben den Kristus - deswegen sind Sie
so
katholisch
Kristus
GEIST hat aber nichts mit Jesus von Nazareth zu tun JESUS ist rot er hat
Feuerrote ENERGIE-er erscheint mir oefters deswegen kenne ich seine Energie
BEI UNS IST DER M E E R E S G O T - P O S E I D O N-N E
P T U N
A t l a n
t i s der BE R G E -DIESMAL IN DEN B E R G E N nicht mehr am MEER
Ich
habe alles abgefahren am MEER und dann habe Ich die Eingebung in P o r t o r o
z gehabt , diesmal nicht mehr am MEER
und dann schaute ich auf die BERGE und da hatte Ich die Eingebung dann halt in
den Bergen -A l p e n-K a e r n t e n
BEIBURG ist das neue A t h e n
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Vom Leben nach dem Tode
Von: Beiderbeck www.koinae.de
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Was geschieht mit uns, wenn wir sterben ? Gibt es ein Leben nach dem Tode, und wie sieht es aus ?
Das summerische Gilgamesch-Epos handelt von
einem König, der nach dem Tod seines besten Freundes sagt: "Werde ich
genauso sterben wie er?" Und er macht eine Reise zu den beiden einzigen
Menschen, die nicht im Reich der Schatten und wesenlosen Geister
dahinvegetierten, sondern im Paradies der Götter leben dürfen: sein Vorfahr
Utnapischtim und dessen Frau, die ähnlich wie Noah als einzige die Sintflut
überlebt haben. Von seinem Vorfahren will er das Geheimnis des ewigen Lebens
erfahren. Am Eingang zum Paradies erfährt er: Als die Götter die Menschen
erschufen, bestimmten sie den Tod für die Menschen, das Leben aber behielten
sie für sich selbst. Darum, Gilgamesch, - iß und trink, fülle dir deinen Leib,
Tag und Nacht freue dich nur ! Mache doch jeden Tag
dir ein Freudenfest !"
Sein Vorfahr sagt ihm: " Grimmig ist der
Tod, er setzt allem Leben ein Ziel... Von der Tage Anbeginn gibt es keine
Dauer. Gleichen sich nicht der Schlafende und der Tote ?
Sind sie nicht beide mit Zügen des Todes gezeichnet ?
Wenn den Neugeborenen die Sonne begrüßt, dann versammeln sich allzugleich die
gewaltigen Geister, und sie bestimmen des Menschen Geschick. Sie bestimmen des
Lebens Tage, aber des Todes Tage zählen sie nicht. "
So muß Utnapischtim ohne Erfolg den Himmel
verlassen und versucht die Antwort über das ewige Leben im Schattenreich der
Toten zu erfahren. Der Schatten seines tote Freundes sagt zu Gilgamesch:
"Den Freund, den du anfaßtest, den fressen die Würmer gleichwie ein altes
Gewand." Gilgamesch legte sich nieder zu schlafen, und ihn packte der Tod
in der schimmernden Halle seines Palastes.
Ursprünglich waren im alten Orient und im
östlichen Mittelmeer (auch bei den alttestamentlichen Juden) die
Jenseitsvorstellung also so, daß es ein Jenseits der zwei Klassen gab: Im
Paradies oder im Olymp wohnten die Götter, während die Seele der gewöhnlichen
Sterblichen um Schattenreich des Hades ein trostloses Leben führten. Selbst die
Menschen, die von einem Gott und einer irdischen Mutter abstammten, kamen nach
dem Tod in den Hades. Nur einzelne, auserwählte Menschen dürften nach dem Tod
ins Pardadies oder in das Reich der Götter gelangen, die übrigen kamen in das
unterirdische Reich der Schatten. So war es auch in Ägypten des alten Reiches,
wo nur der Pharao und sein Hofstaat in den Himmel kamen. Nur sie wurden
mumifiziert, und nur sie hatten die Chance auf eine "Auferstehung im
Fleische". Im mittleren Reich duften dann auch wohlhabende Bürger sich
mumifizieren lassen und bekamen eine ewige Grabstätte.
In Griechenland setzte die Demokratisierung
des Jenseits mit den Mysterienkulten ein. Jeder der Eingeweihten des Kultes
erwarb quasi eine Platzkarte im Elysium, dem Paradies der Griechen.
Die Frohe Botschaft, das Eu-Angelion des
Christentums war, daß jeder ob reich oder arm, ob Mann oder Frau einen Platz im
Paradies bekam, vorausgesetzt, er glaubte an Jesus Christus, der im quasi als
Gegenleistung einen Platz im Paradies reservierte. Da das irdische Leben im
Vergleich zum ewigen Leben nur kurz und unbedeutend ist, war es auch nicht mehr
wichtig, ob man Sklave oder Herr war, und so herrschte bei den Christen eine
egalitäre, brüderliche Atmosphäre. Die Hoffnung, die Gewissheit, ins Paradies
zu kommen, machte den christlichen Sklaven seinem
heidnischen Herren überlegen.
Dies erklärt zum Teil den phantastischen
Siegeszug, den das Christentum als Massenbewegung antrat. Ein weiterer Punkt
war, daß man an die baldige Wiederkunft Christi glaubte, der dann gemeinsam mit
seinen mit einem unsterblichen Leib ausgestatteten Gläubigen die Weltherrschaft
antreten werde, und zwar in einem ganz konkreten, diesseitigen Sinne, sowohl
was den ganz realen, physischen Körper anbetraf, der von allen Mängeln, wie
Sterblichkeit, Krankheit, Häßlichkeit befreit sein würde, als auch was die ganz
konkrete politische Weltherrschaft betraf.
Paulus selbst war überzeugt, daß die
Auferstehung der Toten in nicht allzu ferner Zukunft stattfinden werde,
vielleicht sogar zu seinen Lebzeiten. In Vers Kor 15, 51 sagt er: "Siehe,
ich sage Euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle sterben, wir werden aber
alle verwandelt werden im Nu, in einem Augenblick...Es wird gesät in
Verweslichkeit, es wird aufgeweckt in Unverweslichkeit...es wird gesät ein
natürlicher Leib, es wird aufgeweckt ein geistiger Leib."
Joseph Pohle schreibt in seinem 1916
erschienen siebenbändigen Lehrbuch der katholischen Dogmatik: Fest steht, daß
unausgewachsene Kinder und abgelebte Greise nicht in ihrer ursprünglichen Gestalt,
mit welcher sie aus diesem Leben geschieden waren, sondern in vollkommener Form
auferstehen werden. Die Unversehrtheit des Menschen, die durch Unfall oder
Krankheit zerstört wurde, wird selbstverständlich in dem neuen, unverweslichen
Körper wiederhergestellt werden. Es ist zu vermuten, daß der neue Körper etwa dem eines Dreißigjährigen entsprechen werde. Die
geschlechtsspezifischen Unterschiede werden auch erhalten bleiben, ein Mann
wird also als Mann wiederauferstehen und eine Frau als Frau. Allerdings meint
Pohle, daß mit dem neuen, unverweslichen und herrlichen Leib solche niedrigen
Körperfunktionen wie das Essen oder die körperliche Sexualität unvereinbar
sind. Das schließt Pohle aus Matth. 22,30, wo es heißt: "Denn nach der
Auferstehung werden sie weder heiraten noch verheiratet werden, sondern sie
werden wie die Engel des Himmels sein." Es könnte aber auch so gedeutet
werden, daß dieses himmlische Engelsdasein darin besteht, daß die Herren und
Damen Engel wechselnde Partner haben, was ja angesichts der Dauer der Ewigkeit
durchaus verständlich wäre.
Der Auferstehungsleib hat nach Pohle folgende
Eigenschaften:
1. Die natürlich Vollkommenheit
2. Die totale Unempfänglichkeit für alle
Arten physischen Leidens
3. Die Klarheit als lichtvolle Verklärung und
Schönheit
4. Die Behendigkeit des Denkens und der
körperlichen Fortbewegung bis hin zu Schwerelosigkeit
5. Die Geistigkeit, worunter zu verstehen
ist, daß der Leib dem Willen von Seele und Geist dienstfertig folgt, und z.B.
bei schnellen Laufen nicht außer Atem kommt oder seinen Besitzer durch Hunger
oder Durst, Sucht oder irgendwelche Bedürfnisse dominiert.
Verschlossenen Türen und Wände stellen
ebenfalls kein Hindernis dar, sondern werden von dem
neuen Körper durchdrungen. Trotzdem ist der neue Körper fest und tastbar.
Viele vom Hinduismus beeinflußte Menschen
glauben, die Seele bestehe aus drei Bestandteilen: 1. Die Lebenskraft, die den
Körper am Leben erhält und die sich nach dem Tod bald auflöst, 2. dem
"Astralleib" und 3. dem Gottesfunken, das ist das göttliche Licht im
Menschen. In einem späteren Stadium stirbt dann auch der Astralleib, das ist
der "zweite Tod" und übrig bleibt der Gottesfunken.
Das ist praktisch identisch mit dem, was das
sibirische Volk der Burjaten glaubt: Es gibt drei Seelen: eine, die wie ein
unsichtbares Duplikat des Knochengerüstes im Skelett des Menschen wohnt. Die
zweite Seele kann den Körper verlassen und umherfliegen. Das ist allerdings
sehr gefährlich, wenn diese Seele erschrickt, findet sie nicht in den Körper
zurück, und der Mensch wird krank. Nach dem Tode behält sie das Aussehen des
Menschen und irrt an den Stätten ihres Lebens herum. Schließlich gibt es eine
dritte oder höchste Seele. Wird sie in das Reich der Toden
gerufen, kann selbst der Schamane nicht mehr helfen und sie nicht zurückholen.
Weltweit glaubt man, daß die Toten als
unsichtbare Geister weiter in der Welt der Lebenden vorhanden sind, wo sie
Segen oder Schaden bringen können. Im Animismus glaubt man, daß nicht nur Tote,
sondern auch Tier- und Naturgeister auftreten können. Von den Geistern und
Dämonen war es dann nur noch ein Schritt zu den Göttern, von den Göttern war es
dann nur noch ein Schritt zu Gott.
Die "primitiven" Völker im
Pazifikraum glauben, daß das Land der Geister fern oder nah sein kann, von Wasser
oder Nebel verborgen, auf einem Berg oder auf einer Insel oder unter der Erde.
Das Geisterland ist manchmal voller Wonnen,
manchmal voller Schrecken, je nach dem Status der Verstorbenen und ihrem
Verhalten im Leben. Manchmal kommen nur die Aristokraten in den Himmel, und das
gemeine Volk in den Hades. In anderen Fällen findet das Leben in der dörflichen
Gemeinschaft im Jenseits seine ewige Fortsetzung, und die Menschen leben ohne
Veränderung weiter.
Man muß nicht immer tot sein, um das Land der
Toten zu besuchen. Im östlichen Melanesien können Lebende in die Unterwelt im
Traum oder im Nah-Tod-Zustand absteigen.
Für das Verständnis des Schamanismus und der
antiken Mysterien ist es wichtig, sich mit dem Nah-Tod-Zustand zu beschäftigen.
Raymond Moody beschreibt die Erlebnisse von
Menschen, die beinahe schon klinisch tot waren, dann aber doch noch ins Leben zurück geholt werden konnten. Er hat darüber viele hundert
Berichte gesammelt: Für typisch sieht er folgenden Ablauf an: Ein Mensch liegt
im Sterben. Der Arzt erklärt ihn für tot. Er hat das Gefühl, daß er sich sehr
rasch durch einen langen, dunklen Tunnel bewegt und befindet sich plötzlich
außerhalb seines Körpers, jedoch in derselben Umgebung wie zuvor. Er blickt nun
aus einiger Entfernung auf seinen Körper und wohnt den Wiederbelebungsversuchen
bei. Er gewöhnt sich an diesen Zustand außerhalb seines Körpers und entdeckt,
daß er immer noch eine Art "Körper" hat, der sich aber wesentlich von
seinem zurückgelassenen, physischen Körper unterscheidet. Er sieht die
Geistwesen bereits verstorbener Verwandter und Freunde, die ihn begrüßen und
ihm helfen wollen. Er sieht außerdem ein ihm unbekanntes Lichtwesen, das ihm
sein bisheriges Leben in blitzschneller Rückschau vor Augen führt. Doch ihm
wird klar, daß er noch nicht am Zeitpunkt des Todes angekommen ist, und daß er
in seinen Körper zurückkehren muß, obwohl es ihm im Jenseits gut gefallen
würde.
Das Medium Mary T. Browne schreibt über
Nah-Tod-Erfahrungen: Im Zeitpunkt des Todes legt der Geistkörper seine materielle
Hülle ab. Der Astralkörper löst sich ein Stück weit vom physischen Körper, aber
die beiden bleiben verbunden. Die Seele schwebt über dem physischen Körper und
beobachtet, was um ihn herum geschieht. Im allgemeinen
hören sie, wie sie jemand für tot erklärt, ein Arzt oder ein Polizist am
Unfallort. Dann kommt es ihnen vor, als gingen sie durch einen Tunnel. An
seinem Ende hüllt wundervolles Licht sie ein. Verwandte und Freunde aus dem
Jenseits stehen an der Grenze und sprechen sie an. Ihnen wird gesagt, daß ihre
Zeit zum Hinübergehen noch nicht gekommen ist.
Über den tatsächlichen Tod schreibt Mary T.
Browne: In dem Augenblick, in dem Ihre Seele beginnt, den Körper zu verlassen,
werden sie jemanden sehen, der im Schatten steht und ihnen die Hand entgegenstreckt,
um ihnen beim Überschreiten der Grenze zu helfen. Es wird das deutliche Bild
von einem geliebten Menschen sein, der vor ihnen hinübergegangen ist. In
seltenen Fällen, in denen kein ihnen nahestehender Mensch vor ihnen
hinübergegangen ist, wird ein Geisthelfer dasein, der darin ausgebildet ist,
Menschen beim Übergang beizustehen. Gleich nach dem Übergang werden alle
Ereignisse deines Lebens wie in einem schnell abgespulten Film vor dir
ablaufen. Du wirst jede Episode deines Lebens noch einmal sehen, von der Geburt
an.
Ein Schamane, also ein Priester der
primitiven Volksstämme - Frauen können auch Schamanen sein - findet oft seine
Berufung unter folgenden Umständen: Er erkrankt schwer, oder erleidet einen
Unfall. Seine Stammesgenossen haben ihn schon aufgegeben, und er liegt als
Scheintoter erstarrt und ohne wahrnehmbaren Puls oder Atmung da. Er hat dann
ein Scheintoderlebnis, seine Seele verläßt den Körper und er begibt sich auf
eine Seelenreise ins Jenseits. Er sieht Himmel und Hölle, spricht mit den
Geistern, Dämonen und Göttern. Er kann sich an andere Orte bewegen, auch in die
Vergangenheit und in die Zukunft und kann aus dem Jenseits Wissen erhalten.
Wenn er wieder ins Leben zurückkehrt und von
seinem Scheintod erwacht, weiß er, daß er zum Schamanen berufen ist, und er
versucht diesen Scheintod oder das Heraustreten der Seele durch allerlei
Praktiken zu wiederholen. Der Trancezustand kann durch einen Mangel an äußeren
Reizen, also Einsamkeit, Fasten, Schlafentzug (um das Wachbewußtsein zu schwächen)
oder durch ein Überangebot an Reizen erreicht werden, also durch Trommeln oder
Rasseln, ekstatische Tänze, wie wir sie auch von den tanzenden Derwischen her
kennen und durch Halluzinationen und Rausch erzeugende Drogen.
Mircea Eliade definiert Schamanismus nicht
als Religion, sondern als "Ekstasetechnik", ein System ekstatischer
und therapeutischer Methoden, deren Zweck es ist, Kontakt mit der Parallelwelt
der Geister aufzunehmen und ihre Unterstützung bei Angelegenheiten einer Gruppe
oder eines einzelnen zu erlangen.
Dem Schamanismus nahe stehen die
Besessenheitskulte, wie dem nordafrikanischen Zar, dem altgriechischen
Dionysoskult, wo die Anhänger "enthusiastisch", also von dem Gott
besessen wurden, oder den afro-karibischen Kulten. Der Mitwirkende wird ohne
seinen Willen von den Geistern besessen.
Wenn der Schamane von den Geistern
heimgesucht wird, durchläuft er zunächst eine Phase tiefer Depression und
Krankheit; aber auch schwerer Kämpfe, denn er muß in der Auseinandersetzung mit
den Dämonen und Teufeln die Oberhand gewinnen, zumindest mit ihnen zu einer
Übereinkunft des Gebens und Nehmens zu kommen. Dieser Zustand de Kampfes und
der Depression endet erst, wenn er die Wüste des Todes durchquert hat, ins
Leben zurückkehrt und lernt, persönliche Geister zu beherrschen, mit deren
Hilfe er ekstatische Reisen unternehmen kann, deren Zweck meist Heilung durch
Exorzismus ist.
"Ich habe drei Jahre in der Hölle
gelebt", erzähle ein sibirischer Schamane der Burjaten dem russischen
Anthropologen Popow. Das erste Mal sei er mit dem Übernatürlichen in Kontakt
getreten, als er mit hohem Fieber - vermutlich infolge von Pocken -
darniederlag. Er fiel in eine so tiefe Trance, daß man ihn für tot hielt. Er
sei in "der Welt der Geister" gewesen, habe verschiedene Wandlungen
durchgemacht, und die göttlichen Wesen hätten ihm das Heilen von Kranken und
andere magische Künste gelehrt. Er könne nun mit Geistern sprechen und die
Seelen der Toten durch das Reich der Geister geleiten.
Nachdem er das Bewußtsein verloren hatte, habe
man ihn in die Unterwelt getragen, wo er nicht nur Zeuge der Seelenqual wurde,
sondern auch auf viele böse Geister traf. Als er diese Feuerproben bestanden
habe, sei er auf eine Zauberinsel gelangt. Hier stand eine Birke. Sie war
Eigentum des "Herrn der Erde". Der gab ihm eine
Schamanentrommel. Von der Insel zog der Schamane in die Berge, wo er ermordet,
sein Leichnam zerstückelt wurde und er drei Jahre im Hexenkessel schmoren
mußte. Ein Schmid formte ihm auf einem Amboß einen neuen Kopf, dann wurde er wieder
zum Leben erweckt. Dann weihten ihn die Götter in die Kunst des Heilens, der
Meditation und der Magie ein. So endete seine Wandlung zum Schamanen.
Für den Schamanen ist die physische Welt der
geistigen untergeordnet und von ihr abhängig. Zu dieser geistigen Welt reist er
in Trance und kommuniziert mit ihr.
Ebenso, wie ein Schamane in den Himmel reisen
kann, während sein Körper in Trance liegt, ist es ihm möglich, in die sieben
Sphären der Hölle hinabzusteigen. Dieser Abstieg ist weitaus schwieriger und
gefährlicher als die Reise aufwärts in die Himmelreiche und kann nur von einem
mächtigen Schamanen bewältigt werden. Selbst dieser riskiert zu sterben oder
dem Wahnsinn zu verfallen, wenn er in die Hölle fahren.
Nur die "einsamen Schamanen", die sich ausschließlich den bösen
Geistern widmen, können die Reise gesund überstehen. Bevor der Schamane die
Seele des Kranken in der Hölle sucht, versucht er sie in ungefährlicheren,
leichter zugänglichen Gebieten zu finden. Der Schamane
fällt in Trance , "verläßt" seinen Körper
und sucht die Seele des Kranken zunächst in der unmittelbaren Umgebung, dann in
der weiteren Umgebung. Findet er sie, bringt er sie in ihren Körper zurück und
der Patient ist geheilt. Wenn die Seele des Kranken in der Hölle ist, wird es
für den Schamanen ganz besonders schwer, sie dort wieder herauszuholen. Die
Hölle gibt die Seele nur frei, wenn sie dafür ein anderes Opfer erhält. Dies
kann z.B. die Seele eines Opfertiers oder eine Seele eines anderen Menschen
sein, im äußersten Fall auch der Schamane selbst.
Um in Trance zu gelangen, trinken die
sibirischen Schamanen einen Absud von getrockneten Fliegenpilzen. Die
mexikanischen Schamanen benutzen halbgiftige Pilze und bekommen dann meist
Halluzinationen, bei denen sie Geräusche und Stimmen hören.
Der Schamane opfert sich für sein Volk. Er
ruiniert seine Gesundheit, indem er giftige Rauschtränke zu sich nimmt, bis zur
Ekstase tanzt oder in eine totenähnliche Starre verfällt und scheintot wird. Er
steigt in die Hölle, um die Seelen zu retten. Er versetzt seine Stammesgenossen
in Trance und zeigt ihnen den Weg in den Himmel und das Jenseits.
Hier finden wir schon alle Ideen vorgeformt,
die wir im Christentum, in den antiken Mysterien und im Hinduismus und
Buddhismus wiederfinden. Jesus opfert sich und rettet die Seelen aus der Hölle
und er führt sie in den Himmel.
Die Schamanen der Australischen Ureinwohner
glauben, während ihr Körper in Trance liegt, Reisen durch die Luft unternehmen
zu können, ähnlich, wie man das von den Hexen glaubte. Auch Goethes Faust
unternimmt eine solche Luftreise mit dem Teufel.
Manche glauben, daß das mittelalterliche
Hexentum ein heimliches Schamanentum war. Die Hexen hätten sich durch
Fliegenpilze oder durch Mutterkornalkaloide und nächtliche Tänze in Trance
versetzt und Seelenreisen zu gemeinsamen Sammelplätzen unternommen, wo sie sich
mit alten Göttinnen, wie Artemis, Holda, Perchta getroffen hätten. Auch
Männliche Schamanen nahmen an diesen Zusammenkünften teil.
In der heutigen Zeit ist als Folge der
Emanzipation und des allgemeinen Interesses an der Esoterik das Hexentum wieder
groß in Mode, vor allem auch in den USA. Die modernen Hexen sehen sich aber
mehr als Frauen, die auf einem medidativen, spirituellen und magischen Weg sich
und anderen weiterhelfen wollen. Sie sind also wesentlich zahmer geworden und
bekennen sich auch zu ihrem Hexentum, schreiben Bücher und halten Vorträge.
Schon in der frühesten neolithischen Zeit
Ägyptens glaubte man an ein Weiterleben der Toten und sorgte für das Wohl der
Verstorbenen, ja sie wurden sogar weiterhin als Familienmitglieder behandelt,
weswegen die Gräber an den Wohnplätzen lagen. Man ermöglichte ihnen durch
Treppen das Heraustreten aus dem Grab. In anderen Gegenden Ägyptens ging man
dann dazu über, den Toten eigenen Städte zu bauen und den Königen ganze
Paläste, in denen sie und ihr Hofstaat weiterleben konnten. In der Anfangszeit
wurde der ganze Hofstaat des Königs getötet, damit er ihm im Jenseits zur
Verfügung stehen konnte.
Der Tote konnte in Vogelgestalt das Grab
verlassen und später wieder in den Leichnam zurückkehren.
Auch bei den Indogermanen war es in
prähistorischer Zeit üblich, die Toten innerhalb des Wohnbezirks zu begraben.
Das setzte voraus, daß man die Toten nicht als feindlich empfand. Man wollte
die Verstorbenen auch nach dem Tod bei sich haben, und sie sollten Freud und
Leid, Speise und Trank mit der Familie teilen. Als Lebender hatte der Tote
nachts in zusammengekauerter Stellung geschlafen, und als Toten ließ man ihn in
der gleichen Stellung unter dem häuslichen Herd oder unter dem Fußboden den
ewigen Schlummer schlafen. So wurde die Grabstätte der Toten zum Hausheiligtum.
Nach den Vorstellungen der frühen
griechischen Kultur (etwa 1500 bis 1200 v. Chr.) verehrte man die Geister der
Toten, von denen man annahm, daß sie immer noch irgendwie gegenwärtig und in
mancher Hinsicht mächtiger seien als zu Lebzeiten. Man gab ihnen ins Grab
Gefäße mit Speise und Trank, Schmuck und Geräte mit. Man gedachte ihrer fleißig
und opferte an ihrem Grabe. Die Toten hörten die Bitten, sandten Segen und
verfolgten diejenigen, die sie beleidigten oder sich ihnen gegenüber
gleichgültig verhielten. Ähnlich war es bei den Römern, deshalb der Spruch:
"De mortibus nihil nisi bene", "man soll von den Toten nur Gutes
sagen".
Im Verlauf der historischen Entwicklung
müssen sich aber die positiven Gefühle gegenüber den Toten mit Angst und
Feindseligkeit vermischt haben. Man fürchtete, die Toten könnten wiederkehren
und irgendwie Rache nehmen. Man begann deshalb, die Toten mit schweren
Steinplatten zuzudecken oder in Steingräbern beizusetzen.
So ging man allmählich dazu über, nicht mehr
mit den Toten zusammen zu leben, und ein Haus, in welchem ein Toter begraben
war, wurde von den Lebenden nicht mehr als Wohnung benutzt, und man ging dazu
über zweierlei Häuser zu bauen: Häuser für die Toten und Häuser für die
Lebenden. So entstanden Totenstädte, die rein äußerlich den Siedlungen der
Lebenden nachgebildet waren. Da der Tod aber ewig währt, mußten auch die Häuser
der Toten für die Ewigkeit gebaut sein. So entstanden Pyramiden und in Europa
die Hünengräber.
Am Ende der Steinzeit entstand eine neue,
revolutionäre Form der Bestattung: die Verbrennung. Die bedeutete die radikale
und brutale Trennung von den Toten und ihre völlig Vernichtung. So hoffte man wohl,
sich von dem bösen Einfluß der Toten für immer befreien zu können.
Es könnte aber auch sein, daß die Verbrennung
von nomadischen Völkern benutzt wurde, die ohnehin ihre Toten nicht mitnehmen
konnten, und daß die nomadischen Völker diese Bestattungsweise den seßhaften
ihre Kultur aufgezwungen haben. Wie auch immer, in der Bronzezeit war die
Feuerbestattung in Mitteleuropa und in Frankreich verbreitet, wurde auch im
Mittelmeer heimisch und war zu Beginn der Eisenzeit bei Römern und Griechen
üblich. Erst unter dem Einfluß des Christentums, das ja aus einem semistischen
Kulturkreis stammt, ging man wieder zur Erdbestattung über.
Auch in der Zeit der Feuerbestattung glaubte
man, daß die Toten in irgend einer Form weiterleben
und gab ihnen Grabbeigaben mit.
Für die Chinesen vor Konfuzius spielte der
Ahnenkult eine besondere Rolle. Man nahm an, daß der Tote mit der Familie
weiter in Kontakt stehe, man brachte ihm Opfergaben dar und hielt ihn über die
Vorgänge in der Familie auf dem Laufenden, man hoffte auch auf seinen Beistand.
Für die heutigen Chinesen sind die Ahnenopfer nur noch ein Ausdruck der Pietät.
Die Germanen der Frühzeit glaubten, die Seele
sei nicht nur ein körperloser Geist, sondern sie bestehe nach der Trennung vom
Leib als eine feinere, körperhafte Wesenheit weiter und setze im Grab ihr Leben
fort. Deshalb gaben sie den Toten Speisen und Trank mit ins Grab. Der Tote
lebte nach ihrer Vorstellung im Jenseits als derselbe weiter, der zu Lebzeiten
war. Diese Vorstellung änderte sich nicht mit Einführung der Brandbestattung.
Gegen Ende der jüngeren Steinzeit wurden die
Toten in Grabkammern beigesetzt, die aus riesigen Steinplatten errichtet
wurden, den Dolmen (mit einer Grabkammer) und Megalithgräbern mit mehreren Grabkammern,
den sog. Hünengräbern, in denen ganze Sippen begraben wurden. Beide Grabformen
waren von Erdhügeln bedeckt und glichen Menschenwohnungen, waren aber für die
Ewigkeit gebaut.
Die Verschlußplatten der Grabkammern hatten
ein Loch, das sogenannte Seelenloch, das der Seele die Möglichkeit geben
sollte, das Grab zu verlassen und in der Außenwelt zu gelangen bzw. sich in das
Totenreich zu begeben. In den zwölf Raunächten der Julzeit brachen die Toten
aus ihren Gräbern aus und brausten unter der Führung des auf einem Schimmel
reitenden Wotan als "wilde Jagd" durch die
Luft.
Bevor die Seelen ins Totenreich eingingen,
konnten sie noch als Gespenster oder lebende Leichname ihr Unwesen treiben.
Das Totenreich stellte man sich irgendwo im
Norden vor. Die Zufahrt erfolgte über das Meer, deshalb wurden bei manchen
Stämmen die Häuptlinge und Königinnen auf Schiffen beigesetzt. Man begrub auch
die Häuptlinge zusammen mit Schiffen, damit sie so ins Totenreich gelangen
konnten. Auch den Steingräbern gab man die Form von Schiffen und hoffte, daß
sie sich durch Magie in Schiffe verwandeln würden.
Einmal im Jahr wurde Anfang November ein
Gastmal zu Ehren der Toten abgehalten. Zu Ehren der Toten wurden an der Tafel
Plätze für sie freigelassen und der Tisch für sie gedeckt.
Die im Kampf Gefallenen wurden von Odins
Walküren nach Walhall gebracht. Dort übten sie sich als Einherier, als
auserlesene Streiter Odins, zum Endkampf der Götterdämmerung. Auch nach
tödlichen Verwundungen konnten sie immer wieder frisch und gesund werden. Die
Milch der Ziege Heidrun gab ihnen unzerstörbares Leben. Auch der Eber
Sährimnir, dessen Fleisch sie nährte, wurde immer wieder lebendig. Sie tranken
Met, und Sänger verkürzten ihnen mit ihren Liedern die Zeit. Auch Frauen
konnten nach Wallhall gelangen, wenn sie nach dem Tod ihres Fürsten Selbstmord
begannen und sich als "Bräute" des Verstorbenen mitverbrennen ließen.
Wer nicht im Kampf gefallen war, ging in das
unterirdische Reich der Göttin Hel ein. Zu ihrem Reich gelangt man über den
Fluß Gjöll auf einer goldenen Brücke, die von dem Mädchen Modgund bewacht
wurde. Wer sich nichts hatte zuschulden kommen lassen, konnte bei Hel ein zwar
trauriges, aber straffreies Leben führen. Die Verbrecher wurden am Strand der
Toten von dem Höllenhund Garm gepeinigt und durch im Wasser schwimmende
Schwerter verletzt, wenn sie im Schlamm wateten.
Am Ende der Götterdämmerung sterben die Seele
der Toten und die Götter und die Erde wird von der Hitze des Feuers verbrannt.
Aber es entsteht eine neue Welt, ein neues goldenes Zeitalter, die gereinigte
Erde steigt neu ergrünt aus dem Meer auf und Götter und Menschen leben ein
glückliches Leben.
Die Kelten glaubten an die Unsterblichkeit
der Seele und an ihre ständige Wiedergeburt in neuen Körpern. Im Unterschied zu
den Hindus und Buddhisten sahen aber die Kelten in der Wiedergeburt keine
Strafe für frühere Sünden, und in ihren neuen Inkarnationen wurden sie nicht
für frühere gute oder schlechte Taten belohnt oder bestraft. Jean Markal
widerspricht sogar energisch der Vermutung, daß die Kelten an die
Seelenwanderung geglaubt haben.
Die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und
dem Reich der Götter und Toten, von den Kelten "die andere Welt"
(Autre Monde) genannt, war verschwommen, und sie wurde zweimal im Jahr während
des Samhainfestes (am Ende des Sommers und am Anfang des Winters) ganz
aufgehoben, ähnlich wohl wie in den griechischen Mysterien. Die Lebenden
besuchten die Toten und die Toten die Lebenden. In der anderen Welt, in der
sich der Verstorbene wiederfand, gab es keine Zeit, keine Leiden, keine
Klassenunterschiede. Auch die Erotik kam nicht zu kurz. Eine Hölle kannten die
Kelten nicht.
Das Totenreich hieß das "Land der
Seligen" oder in der Artus-Sage "Insel Avalon"und wurde auf
einer fernen Insel im Westen angenommen oder unter der Oberfläche von
bestimmten Hügeln in der unmittelbaren Umgebung der Kelten.
Die Seelen blieben aber nicht ewig in der
"Anderen Welt", die nur ein Übergangsort war, sondern wanderten
weiter in noch andere Welt, die auch nur eine unter unendlich vielen war.
Diesem Suche nach der anderen Welt, die Quest oder La Quete,
war für die Kelten und insbesondere die Druiden die Lebensaufgabe. Auf diesem
Weg mußten viele Hindernisse und Unvollkommenheiten - eigene und auch der Welt
- überwunden werden. Es ging also nicht um weltabgewandte Meditation. Jeder war
zu dieser Quest verpflichtet.
In den "Lehren für Merikare", die
etwa um 2000 v. Chr. in Ägypten entstanden sind, heißt es: "Rechne nicht
darauf, daß die Jahre lang sind, das Leben verrinnt wie eine Stunde. Nach dem
Tode lebt der Mensch aber weiter, und seine Taten werden neben ihm aufgehäuft.
Der dann ohne Sünde vor den Richter der Toten tritt, wird dort wie ein Gott
sein und frei dahinschreiten wie die Herren der Ewigkeit."
In der ägyptischen Vorstellung kommt der Tote
in die Halle der Wahrheit, wo der Gott Osiris Gericht hält. 42 Dämonen nehmen
den Toten in ein strenges Verhör. Der Gott Anubis bedient die Waage, der Gott
Thot ist Schriftführer. Der Tote beteuert seine Unschuld durch verneinende Erklärungen:
"Ich habe Gott nicht geleugnet, ich habe die Armen nicht roh behandelt,
ich habe nicht betrogen, ich habe niemanden etwas Böses nachgesagt" usw.
Dann kommt das eigentliche Gericht und das Herz des Toten wird auf der Waage
gewogen. Wenn der Mensch die Prüfung besteht, geht er in das Totenreich des
Osiris ein. Wenn aber die verneinenden Erklärungen nicht der Wahrheit
entsprochen haben, sinkt sein Herz auf der Waage nach unten, und der Tote wird
von einem krokodilköpfigen Ungeheuer verschlungen.
Nach der Lehre Zarathustras geht die Seele
des Verstorbenen am Morgen des vierten Tages ins Jenseits ein. Er muß die große
Cinvat-Brücke (Brücke der Trennung) betreten, die vom Diesseits ins Jenseits
führt. Der Gottlose stürzt von ihr in die Hölle hinab, während der Fromme in
den Himmel hinübergeführt wird. Die Mitte der Brücke ist wie die Klinge eines
Schwertes; überschreitet ein Frommer sie, ist sie waagerecht hingebreitet, 15
Speerlängen breit. Will aber die Seele eines Übeltäters hinüber, dann steht die
messerscharfe Schneide nach oben und der Gottlose stürzt ab.
Die Mohammedaner glauben, daß der Moslem nach
seinem Tod in der ersten Nacht nach seiner Beisetzung von zwei Engeln auf seine
Rechtgläubigkeit geprüft wird. Dann muß er bis zur Auferstehung und zum Jüngste
Gericht warten, wo sich dann sein weiteres Schicksal entscheidet. Nur die
Glaubenskämpfer, die für den Islam sterben, gehen gleich nach dem Tod ins
Paradies ein. Das Paradies wird als ein von kühlen Strömen durchzogener,
schattiger Lustgarten beschrieben, in dem es herrliche Speisen und Getränke
gibt. Die Gläubigen werden von großäugigen Huris versorgt, deren "Schweiß
wie Moschus riecht", und deren Fleisch so zart ist,
"daß das Mark ihrer Beine hindurchschimmert".
Am Tag des Jüngsten Gerichtes müßen die
wiederauferstanden Toten über eine Brücke gehen, die scharf wie ein
Rasiermesser ist. Hier ist unschwer die Cinvat-Brücke der Zarathustra-Religion
wiederzuerkennen. Die Bösen stürzen ab und fallen in die Hölle, die Guten
werden hinübergeleitet und gehen ins Paradies ein.
Die alttestamentlichen Juden glaubten
ursprünglich, daß die Toten in einem unterirdischen Schattenreich
weitervegetierten. Erst durch den Kontakt mit der persichen
Zarathustra-Religion in der babylonischen Gefangenschaft übernahmen sie die
Vorstellungen eines Jüngsten Gerichtes, einer Auferstehung, von Himmel und
Hölle, von Engeln und Teufeln.
Die jüdischen Jünger der Kabbala glaubten an
eine Seelenwanderung mit dem Endziel der Vereinigung mit Gott.
Die Griechen und Römer glaubten, daß die
Seelen der Toten solange am Leben blieben, solange man ihnen Nahrung, vor allem
das Blut der Opertieren gab.
Das Blut galt als Träger er Lebenskraft, und
das Blut konnte den Seelen der Toten einen Rest von irdischem Leben eingeben.
Auf dem Balkan glaubte man bekanntlich im Mittelalter, daß sich die Seelen,
dieses Blut selbst von den Lebenden holen würden. Tote, vor allem Verbrecher,
würden nach Mitternacht das Grab verlassen und sich in Wölfe oder in riesige
blutsaugende Fledermäuse verwandeln, um die Menschen zu überfallen und ihnen
das Blut aussaugen.
Zwanglos fügt in diese Vorstellungen auch der
Gedanke ein, daß, wenn schon das Blut eines Opfertieres den toten Seelen einen
neuen Lebensimpuls geben konnte, dann mußte erst recht das Blut Christi, eines
Gottes, soviel Lebenskraft haben, daß derjenige, der davon trank, das ewige
Leben erlangen würde.
Der Abendmahlskelch, in welchem angeblich
nach der Kreuzigung das Blut Christi aufgefangen wurde, genannt der heilige
Gral, galt im Mittelalter als das Mittel, um als Unsterblicher ins Paradies
einzugehen. und dort alle Weisheit und alles Wissen zu erlangen, quasi also
auch der Stein der Weisen sei. In Wolfram von Eschenbachs Parzival wird der
Gral auf der Burg Munsalväsche (Berg des Heils) aufbewahrt, und Parzifal macht
in der Art eines jungen keltischen Druiden seine Quest, um ihn zu finden.
Neuzeitliche Esoteriker glauben, daß die Burg
Munsalväsche mit der Burg Montsegur in den französischen Pyrenäen identisch
ist, der letzten Zuflucht der südfranzösischen Katharer, die von der
katholischen Kirche in einem Kreuzzug vernichteten Ketzer und Anhänger einer
gnostisch-manichäischen Religion. Noch heute gibt es eine Gralsbewegung, deren
Zentrale hoch über dem tiroler Inntal in Vomperberg bei Schwaz ist. Die meisten
Anhänger der Gralsbewegung leben jedoch in Los Angeles, wo man unter den
Anhängern kaum Kelten, aber Afroamerikaner findet.
In der späteren griechischen Kultur verloren
die Toten jeden helfenden und schadenbringenden Einfluß auf die Lebenden. Man
glaubte, daß sie wesenlose, blutleere graue Schatten seien, die sich in der
Unterwelt, dem Hades aufhielten.
In einer späteren Zeit aber hielt man diese
Aussicht für zu unerfreulich und man ging davon aus, daß es auch erfreulichere,
paradiesähnliche Gegenden im Hades gab, die allerdings nur den Anhängern der
Mysterienkulte offenstanden.
Man glaubte, daß die Seelen nach dem Tod von
Hermes, dem Seelenbegleiter, oder Psychopompus, durch das Tor zur Unterwelt
geleitet würden. Ein solcher Seelenbegleiter ist auch der Boandlkramer im dem
bayerischen Volksstück "Der Brandner Kasper schaut ins Paradies".
In der Unterwelt kam die Seele an den Fluß
Acheron, wo ihn der Fährman Charon über die drei Flüsse der Unterwelt ins
Totenreich brachte. Der Fahrpreis betrage ein Obolus, eine Silbermünze, die man
dem Toten zu diesem Zweck in den Mund legte. Am andern Ufer wurde der Tote von
dem dreiköpfigen Hund Kerberos begrüßt, der niemanden mehr zurückkehren ließ.
Dann setzte der Tote über den Fluß der Klagen, den Styx, und den Fluß des Vergessens,
den Lethe, aus dem sie tranken und damit alle Erinnerung des früheren Daseins
tilgten. Nun lebte der Tote als kraftloser Schatten, ohne Tat und Willen, ohne
Bewußtsein und ohne Erinnerung weiter.
An den verschiedenen Eingängen zu Unterwelt
(am Fluß Acheron in Nordwestgriechenland, bei der Stadt Tainaron an der
Südspitze der Pelopones, am Averner See in Mittelitalien und in Herakleia in
Süditalien) gab es Totenorakel. Es ist anzunehmen, daß der Ratsuchende durch
ein Medium Kontakt mit den Toten aufnehmen konnte. Oder er wurde von den
Priestern in einen Schlaf versetzt und er konnte einen gerade verstorbenen
Verwandten wiedersehen, der ihm erzählte, wie es ihm ging und die Zukunft
voraussagte. Er konnte auch unter Anleitung der Priester eine Seelenreise in
den Hades unternehmen.
Um seine zwölfte Aufgabe zu bewältigen, den
Höllenhund Kerberos aus dem Hades zu holen, ließ sich Herakles in die
Eleusischen Mysterien einweihen und stieg dann von Tainaron aus in die
Unterwelt, d.h. er besuchte dort das Totenorakel.
Auch Odysseus befragt im Land die Toten in
einer nächtlichen Zeremonie Er gräbt eine Grube, schneidet zwei Widdern die
Kehle durch, und läßt das Blut in die Grube fließen. Dadurch werden die Seelen
der Toten angelockt, und diejenigen, die Blut bekommen, reden mit Odysseus.
Zuerst kommt sein eben erst verstorbener Freund, der noch nicht begraben ist,
dann die verstorbene Mutter des Odysseus. Schließlich kommt der Seher Teiresias
und sagt: "Warum hast du Licht und Sonne verlassen, um die Toten in ihrer
freudlosen Welt zu besuchen ? Du suchst glückliche
Heimkehr; aber ein Gott wird es dir schwer machen."
Der Hades hatte zwei Abteilungen, und in
welche man kam, hing davon ab, welches Leben man geführt hatte. Man kam
entweder auf die Elysischen Felder, wo man ein glückliches Leben führte, oder
in den von einer dreifachen Mauer und einem Feuerstrom umgebenen Tartaros, wo
man nie endende Qualen erlitt.
Im Phaidon-Dialog des griechischen
Philosophen Platon (427 bis 347 vor Christus) heißt es: Wenn nun die Toten an
den Ort gelangen, wohin der Daimon jeden bringt, folgt das Gericht. Diejenigen,
die ihr Leben schlecht und recht durchlaufen haben, werden zum Acheron gebracht
und dort besteigen sie die wohlbekannten Nachen, und kommen so zum See. Dort
wohnen sie, erfahren Läuterung und werden frei von ihrer Last, indem sie für
begangenes Unrecht büßen. Desgleichen wird jeder für gute Taten durch Verdienst
belohnt. Bei manchen stellt sich heraus, daß Heilung wegen der Größe ihrer
Verbrechen ausgeschlossen ist - die schleudert ein gerechtes Los hinab zu
Tartaros, von wo sie nimmermehr entkommen. Wo sich indes erweist, daß ihre
Frevel heilbar, doch immerhin sehr schwer gewesen sind - die müssen zwar ein
Jahr dort unten im Tartaros warten, dann wirft sie der Wogenschwall aber wieder
heraus. Wenn sie wieder auf die Höhe des Acheron kommen, rufen sie nach denen,
die sie getötet oder mißhandelt haben und bitten sie, daß sie ans Ufer und an
den See dürfen. Machen ihre Bitten Eindruck, so kommen sie heraus und alles
Leiden ist zu Ende. Wenn nicht, müssen sie solange im Tartaros bleiben, bis sie
bei ihren einstigen Opfern Gnade finden.
Die andern Toten, die eine
reines Leben geführt haben, kommen hoch empor zur lichten Wohnstätte und werden
Siedler der wahren Erde. Unter ihnen sind auch solche, die sich durch Streben
nach Erkenntnis schon so geläutert haben, daß sie fortan völlig ohne Körper
leben; sie kommen an Stätten, die die beschriebenen noch an Herrlichkeit
übertreffen. Von ihnen zu sprechen ist nicht leicht."
Wir erkennen hier unschwer die christlichen
Jenseitsvorstellungen der katholischen Kirche wieder. Das ist insorfern für die
katholische Kirche etwas unangenehm, als Platonseine Werke etwa 400 Jahre vor
dem Neuen Testament schrieb. Man sollte ihm also ruhig die Ehre zukommen
lassen, daß er ganz entscheidenden Anteil an den christlichen
Jenseitsvorstellungen hat. Das, was Platon wiedergibt, ist natürlich auch nur
etwas, das er von anderen gehört hat. Diese anderen können Priester der griechische Mysterienkulte, skytische Schamanen,
ägyptische, babylonische, persische oder indische Priester gewesen sein.
Immerhin verband zur Zeit Platons das persische Reich Griechenland durch
hervoragend ausgebaute Königstraßen mit Babylonien, Persien und Indien.
In den griechischen Mysterienkulten wurde den
Eingeweihten die Unsterblichkeit in einer anderen Welt verbürgt, dem
"Elysium" oder der "Insel der Seligen". Bei den eleusischen
Mysterien (genannt nach der Stadt Eleusis bei Athen) handelte es sich um
Fruchtbarkeits- und Vegetationsriten, die der Erdmutter Demeter geweiht waren.
So wie die Natur im Winter stirbt, und im Frühjahr wieder neu geboren wird, so
wird der Eingeweihte nach dem Aufenthalt im Reich des Todes wieder neu geboren
und findet sich im Reich der Götter wieder, er wurde, wie Sokrates in einem
Dialog Platons sagt, "ein Stammverwandter der Götter". Um in Trance
zu gelangen, verwendeten die Jünger der Demeter das gefährliche Mutterkorn,
einen Pilz, der Alkaloide enthält. Es wächst auf Kornähren und war im "Soma-Trunk"
enthalten.
In den Dionysos-Mysterien zogen die Frauen im
Dienste des Gottes, genannt Bakchantinnen oder Mänaden, in die wilde unberührte
Natur der Berge. Sie tanzten und spielten Musikinstrumente, gerieten allmählich
in Ekstase und wurden von ihrem Gott Dionysos besessen. Diese Ekstase gab ihnen
außerordentliche Kräfte; sie fingen wilde Tiere, manchmals sogar Menschen, und
zerrissen sie mit bloßen Händen und verschlangen ihr Fleisch in rohem Zustand.
In ihrer Vorstellung wurde dieses rohe Fleisch der
Tiere zum Fleisch des Gottes Dionysos, den sie sich auf diese Weise
einverleibten, und damit seine Lebenskraft und die Teilhabe an der
Unsterblichkeit. Dies erinnert natürlich an das heilige Abendmahl, wo es ja
heißt: "Nehmet, esset dies ist mein Leib, der für Euch gebrochen
wird."
Das Ganze war auch eine Regression in eine
primitive Zeit vor der Zivilisation, durch die man das "Unbehagen an der
Zivilisation" zu überwinden versuchte.
In späteren, zivilisierteren Zeiten, etwa im
2. Jahrhundert n.Chr. zerriß man keine Tiere mehr, sondern nur noch Efeublätter
und kaute sie. Der Efeu als immergrüne Pflanze ist das Symbol des ewigen
Lebens.
Nach dem Glauben der Griechen wurde Dionysos
als Kind gerade in dem Moment von den Titanen getötet und in sieben Stücke zerteilt., als er in einem Spiegel sein göttliches,
unzerstörbares Selbst sah und sich seiner Unsterblichkeit bewußt wurde.
Dionysos wurde aus seinen Einzelstücken wieder zusammengesetzt und zum Leben
erweckt. Deshalb galt Dionysos als der Gott des unzerstörbaren Lebens und der
Spiegel war das Symbol und Erkennungszeichen der Dionysos-Mysten. Zum Thema
Spiegel, könnte man noch einfügen, daß im Volksglauben die Vampire kein
Spiegelbild haben, weil das unzerstörbare Selbst ihren Körper schon verlassen
hat, und ihre Körper nur noch ein geborgtes Leben führen.
Zum Dionysos-Kult gehörten auch orgiastische
nächtliche Feiern, zu denen Männer und Frauen ins Freie hinauszogen. Auch hier
ging es darum, alle zivilisatorischen Hemmungen hinter sich zu lassen.
Diese Feiern sollten sie in die Nähe ihres
unsterblichen Gottes bringen und ihnen einen Vorgeschmack auf ein ewiges Fest
im Jenseits geben, das sie erwartete. Die Männer waren als Satyrn oder Silene
verkleidet, jene halbgöttlichen Begleiter des Dionysos, die Bockshörner oder Pferdohren
und Pferdefüße hatten, oder als Hirtengott Pan, während die Frauen als Mänaden
auftraten.
Dionysos, der bocksgehörnte Gott mit dem
Pferdefuß wurde im Christentum zum Teufel und die Mänaden zu den Hexen, die
nachts auf Bergen sexuelle Orgien feiern.
Ganz anders waren die Anhänger des Orpheus.
Die Anhänger seiner Mysterien glaubten daran,
daß die Seele im Körper wie in einem Gefängnis eingeschlossen und durch
Leidenschaften und Triebe an ihn gebunden sei. Deshalb müsse sich der Mensch
durch Askese einer Reinigung unterziehen. Dazu gehörte der Verzicht auf den
Verzehr von Fleisch und das Schlachten von Tieren. Ähnlich wie die Inder sahen
die Orphiker im Dasein eine abzubüßende Strafe und glaubten an die
Seelenwanderung. Sie glaubten auch an eine Ursünde des Menschen. Die Orphische
Lehre wurde von Pythargoras beeinflußt, der in Ägypten und Babylon die Weisheit
der Priester studierte. Ähnlich wie die Inder glaubten die Orphiker, daß man
durch ein frommes und reines Leben dem Kreislauf der Wiedergeburten entkommen
könne.
In Kleinasien und in den angrenzenden Ländern
gab es schon seit der vorgeschichtlicher Zeit den Kult
der Großen Muttergöttin, auch genannt "Mutter vom Berge", welche die
Schöpfungskraft der Natur darstellte. Ihr war ein junger Mann zugeordnet, der
ihr Sohn oder Liebhaber war. Die Namen der Muttergöttin waren: Ischtar,
Astarte, Artemis, Aphrodite, Kybele. Ihr junger männlicher Partner hieß Tammuz,
Adonis, Attis. Der junge männliche Gott mußte den Opfertod sterben und in die
Unterwelt hinabsteigen, um dann, neu und verwandelt wieder aufzuerstehen. Zur
Zeit des römischen Reiches wurden Kybele und Attis in Rom verehrt. Die Diener
der großen Mutter hießen fanatici, daher kommt unser Wort fanatisch. Zum Kult
gehörte ein rituelles Mahl, das die Eingeweihten mit dem Gott Attis verbinden
sollte. Nach dem Mahl mußte der Eingeweihte in eine Art Grabhöhle hinabsteigen,
quasi in den Mutterschoß, aus dem er dann wiedergeboren herauskam. In der
spätrömischen Zeit wurde auf dem Vatikanhügel, in der Nähe der heutigen
Peterskirche, ein großer Tempel des Kultes von Kybele und Attis gebaut. Die
Anhänger des Kultes stiegen in eine Art Grab und über ihnen wurde ein Stier
geopfert, mit dessen Blut, das als Träger der Lebenskraft galt, wurden sie
besprengt, und verließen dann die Grube quasi als wieder neu Geborene und frei
von Sünde, reingewaschen durch das Blut.
Diese Wirkung des Blutes erinnert natürlich
an das letzte Abendmahl im Neuen Testament. Bei Lukas heißt es: "Jesus
nahm den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Bund in meinem Blute, das für
Euch vergossen wird". In der christlichen Religion ist Jesu das Lamm
Gottes, das geopfert wird, um den Gläubigen von der Sünde reinzuwaschen und
ihnen ein ewiges Leben im Paradies zu ermöglichen.
Eine weitere große Muttergottheit ist die
Ägyptische Isis und ihr Bruder und Gemahl Osiris. Er wird von seinem bösen
Bruder Seth in einen Schrein eingenagelt und den Nil hinabschwimmen lassen,
ähnlich wie Moses in seinem Binsenkorb den Nil hinabschwamm. Dann zerstückelt
Seth den Leichnam und zerstreut die Teile. Isis setzt die Teile wieder zusammen
und belebt den Osiris wieder, indem sie ihm vom Wasser des Lebens trinken läßt.
Das gibt ihm soviel Kraft, daß er mit Isis den Gott Horus zeugen kann. Isis und
Osiris wurden allmählich zu Universalgöttern, die über die Lebenden und über
das Totenreich herrschten, und Osisris wurde zum Richter der Toten. Im
ägyptischen Sais wurden von etwa 1850 v. Chr. bis in die römische Kaiserzeit
"Passionsspiele" gefeiert, die den Tod und die Wiederauferstehung des
Osiris feierten. Das Symbol der Isis ist das Ankh-Zeichen, ein Kreuz mit einem
Henkel. Es bedeutet Leben und Wiederbelebung.
Es gibt viele Statuetten, auf denen Horus als
Kind dargestellt wird, das auf dem Schoß seiner Mutter Isis sitzt und von ihr
gestillt wird. Diese Darstellungen wurden Vorbild für Darstellungen von Maria
und dem Jesuskind.
Zu den Isis-Heiligtüm im ägyptischen Philae
(bei Assuan) kamen die Wallfahrer aus allen Teilen des römischen Reiches. Man
holte sich das Nilwasser, das zur Heilung von Krankheiten aller Art diente. Das
erinnert stark an die Marienwallfahrt nach Lourdes.
Zweimal im Jahr machte man eine Prozession
durch die Städte. Dabei wurden die Götterbilder, mit Gewändern und Juwelen
geschmückt, durch die Straßen getragen, gefolgt von den Priestern, angeführt
von dem Oberprister, der einen Kessel mit dem heiligen Wasser trug. Das
erinnert an die christliche Fronleichnamsprozession.
Überhaupt kann man sagen, daß man an Maria,
der Mutter Gottes und Königin des Himmels, und Jesus, dem Richter der Toten,
deutliche Parallelen zu Isis und Osiris, aber auch zu Kybele und Attis sehen
kann. Auch die Anhänger der Spätantike kannten ein göttliches Dreigestirn:
Osiris, den Vater, Horus den Sohn und Isis, die Mutter. Isis, die den Leichnam
des toten Osiris in Armen hält, ist die Vorläuferin von Maria, die den Leichnam
Christi in Armen hält, und auch die Vorläuferin von Maria aus Magdalena, die
Geliebte von Jesus, welche ans leere Grab kommt und dann seine Auferstehenung
verkündet.
Der Göttin Isis war der Mond zugeordnet, und
sie war die Himmelskönigin. Sie wurde in nachtschwarzem Mantel dargestellt, auf
den goldenen Sterne und der Mond gestickt waren. In christlichen Darstellungen
wird Maria mit einem dunkelblauen Sternenmantel und auf der Mondsichel stehend
dargestellt.
Im persischen Mithraskult, der im ganzen
römischen Reich verbreitet war, und eine ernsthafte Konkurrenz für das
Christentum darstellte, stand im Mittelpunkt der Kulthandlungen die Opferung
des Mithras-Stieres, welche die Opferung des Mithras für seine Anhänger
symbolisieren sollte. Mithras war der Opferer und die Opfergabe zugleich. Der
Opferung folgte das Opfermahl. Da man nicht immer einen Stier opfern konnte,
wurde das Opfer meist mit Wein und Brot vollzogen.
Im Mithraskult gab es sieben verschieden
Weihestufen, die der Myste auf seiner Himmelsleiter zu beschreiten hatte. Der
Einzuweihende musste verschieden rituelle Prüfungen, ähnlich den
Initiationsriten bei steinzeitlichen Völkern, bestehen, so z.B. die Feuerprobe,
bei der ihm eine brennende Fackel als reinigendes Feuer kurz ins Gesicht
gehalten wurde, oder er mußte sich in einen Sarg legen und einen rituellen Tod
sterben, indem er scheinbar von einem Schwert durchbohrt wurde. Wenn er all
diese Prüfungen bestanden hatte, war er ein Stammverwandter der Götter und
hatte Aussicht auf ein ewiges Leben nach dem Weltuntergang. Diese verschiedenen
Einweihungsgrade und Riten des Mithraskultes erinnern an die Grade und Riten
der Freimaurer.
Der Mithraskult wurde nur von Männern, häufig
Soldaten, ausgeübt. Wie das Christentum kannte der Mithraskult Auferstehung,
Jüngstes Gericht, Himmel und Unterwelt, die Taufe, das Weihwasser, die Feier
der Sonntage und die Geburt Gottes am 25. Dezember.
Peter Andreas und Rose Lloyd Davies beschreiben,
wie der Seelenflug eines ägyptischen Tempelschülers ausgesehen haben könnte:
Der Priester leitet ihn die steinerne Treppe hinunter in einen runden,
unterirdischen Raum. Er muß einen Becher mit Pflanzensäften leertrinken. Er
wird in einen Sarkophag gelegt, wo er bis zu drei Tagen lang liegen muß. Durch
Suggestionen, Hypnose, und Atemtechniken, durch Geräusche und Massagen wird der
Körper des Adepten in einen schlafähnlichen Erstarrungszustand gebracht,
während sein "Astralkörper" den physischen Körper verläßt und auf
eine Seelenreise geht. Er schwebt nach oben und sieht sein
vergangenen Leben. Ihm ist genau bewußt, wo er recht gehandelt hat und
wo nicht. Er bereut, was er falsch gemacht hat. Manchmal wir der Adept von
einer weißgekleideten Figur erwartet, die vielleicht sein eigenes geistiges Ich
ist.
Nachdem der Adept das Losungswort gesagt hat,
um den Hüter der Planetensphäre passieren zu dürfen, kommt er in die Sphäre des
jeweiligen Planeten, und schließlich bis zu Sonnenscheibe. Hat der Adept die Luft-
und Planetensphäre durchmessen, steht er an der Schwelle des Reiches der
Götter. Dort erwartet ihn (im Mithraskult) der Sonnengott Helios. Der Zweck des
Mysteriums ist, dem Mysten den Weg zu zeigen, den seine Seele einst nach dem
Tode gehen wird und der in die Unsterblichkeit führt, vor Gottes Antlitz.
Wer die Astralreise im Tempel mitgemacht
hatte, kannte das Geheimnis der Geheimnisse. Er hatte den Tod überwunden. Er
wußte, daß keine Tat, kein Gedanke verlorengeht. Und erhatte eine vierte
Dimension betreten, in der es keine Raum- und Zeitgrenze gibt und in der man
sich in Gedankenschnelle fortbewegt.
Im Manichäismus, der Religion des etwa von
215 bis 276 n. Chr. lebenden persischen Religionsstifters stellt der Mensch
eine Legierung oder Mischung von Göttlichem und Irdischem, von Geist und
Materie, von Licht und Finsternis dar. Nach dem Tod wird er umgeschmolzen und
als Mensch oder Tier wiedergeboren. Nur die ganz schlechten Seelen gelangen zur
ewigen Verdammnis. Wenige Auserwählte werden nicht wiedergeboren, sondern
gelangen unmittelbar ins Lichtreich, das auch Nirvana genannt wird. Das setzt
aber voraus, daß sich die göttlichen "Lichtpartikel" in der Seele des
Menschen vollständig von der finsteren Materie des Körpers trennen können. Dazu
war es erforderlich, daß der Mensch kein Fleisch aß, keinen Alkohol trank,
keine Lebewesen tötete, sich durch Singen und Rezitieren religiöser Texte
reinigte und sexuelle Enthaltung übte. Der Religionsstifter Mani glaubte, daß
durch die Fortpflanzung die ständige Vermischung von Licht und Finsternis
weitergehe und die Welt so nie erlöst werden könne. Der Manichäismus ist eine
gnostische Religion; die gnostischen Religionen sahen im Körper und in der
Wiedergeburt eine Last. Der Körper und die Sexualität waren für sie unrein.
Dieser gnostische Zeitgeist hatte auch starken Einfluß auf das Christentum und
die Kirchenväter, Augustin war z.B. ursprünglich Manichäer, die in ihrer
Ablehnung der Sexualität in Vergleich zu den Gnostikern noch gemäßigt waren.
Nachdem wir jetzt all diese Kulte und
Mysterien betrachtet haben, müssen wir das Mysterium Jesu und seine
Auferstehung betrachten.
Jesus hat Züge eines Schamanen und eines
indischen Sektenführers.
Wenn der Schamane von den Geistern
heimgesucht wird, durchläuft er zunächst eine Phase tiefer Depression und
Krankheit; dieser Zustand endet erst, wenn er die Wüste des Todes durchquert
hat, ins Leben zurückkehrt und lernt, persönliche Geister zu beherrschen, mit
deren Hilfe er ekstatische Reisen unternehmen kann, deren Zweck meist Heilung
durch Exorzismus ist.
All das passt fast auch auf Jesus. In
Matthäus 4 lesen wir: "Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, um
vom Teufel versucht zu werden. Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte
gefastet hatte, hungerte ihn nachher". Dann kommt der Teufel und versucht
in. Nachdem Jesus die Prüfungen bestanden hat, verließ in der Teufel und die
Engel dienten ihm.
In Matthäus 9 lesen wir: Es begegneten ihm
zwei Besessene, die sehr bösartig waren. Es war aber fern von ihnen eine Herde
von vielen Schweinen zur Weide. Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns
austreibst, so schicke uns in die Schweineherde. Und er sprach zu ihnen: Fahret !. Sie aber fuhren aus und fuhren in die Schweine.
Und siehe, die ganze Herde stürzte sich den ganzen Abhang hinunter in den See
und kam im Wasser um.
Jesus hat auch die Züge eines Sektenführers.
Er sammelte Anhänger um sich, die ihm treu ergeben waren. Er sagte ihnen: Ihr
müßt Vater und Mutter vergessen, ähnlich wie in Jugendsekten die Jugendlichen
dazu bewegt werden, mit ihren Eltern zu brechen und ihren Beruf aufzugeben und
sich ganz in den Dienst des Gurus zu stellen. Und wie ein Guru sagt auch Jesus,
daß er allein, die "Wahrheit und das Leben" ist.
Und da stellt sich natürlich die Frage: Ist
die Auferstehung Jesu Wahrheit ? Mit ihr steht und
fällt das ganze Christentum. Im Korintherbrief des Paulus (1. Kor. 15,13 f)
heißt es: "Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus
nicht auferstanden; ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt
leer, leer auch Euer Glaube...also sind auch die in Christus Entschlafenen
verloren."
Es gab schon immer Vermutungen, daß Jesus nur
scheintot war und seine Kreuzigung überlebt hat. In Johannes 19, ab Vers 31
wird erzählt: Weil am nächsten Tag ein großer Sabbattag war, baten die Juden
Pilatus, die Gekreuzigten vorzeitig abnehmen zu dürfen. Ein Soldat prüfte nach,
ob Jesus noch lebte, indem man ihm eine Lanze in die Seite stach und man hielt
Jesus einen mit Essig getränkten Schwamm unter die Nase. Als keine Reaktion
verfolgte, verzichtete man darauf, seine Oberschenkel zu brechen, damit er sich
nicht mehr abstützen könne und so ersticken mußte, weil in der hängenden
Position auf die Dauer das Atmen immer schwerer wird. In Markus 15, ab Vers 43,
heißt es: Joseph von Arimathäa erbat sich von Pilatus den Leib Jesu. Pilatus
aber verwunderte sich, daß er schon tot sein sollte.
Zunächst ist die Frage zu klären, wie lange
Jesus am Kreuz gehängt hat. Das Abendmahl war am Donnerstag abend, die Nacht
verbrachte Jesus um Garten Gethsemane, am Morgen wurde er verhaftet, dann von
den Hohepriestern verurteilt, dann zu Pilatus gebracht und von diesem
verurteilt, dann von einer großen Volksmenge begleitet, zum Berg Golgatha
gebracht und mit der Kreuzigung begonnen - laut Bibel in der sechsten Stunde
des Tages, also um 12 Uhr. In der neunten Stunde, also um drei Uhr nachmittag,
soll er laut Bibel den Geist aufgegeben haben, das heißt aber nur, daß er
aufhörte zu sprechen und bewußtlos wurde. Nach Sonnenuntergang, also nach sechs
Uhr abends, wurde Jesus vom Kreuz abgenommen, denn am nächsten Tag war ein
hoher Sabbath-Tag, der nicht durch eine Kreuzigung entweiht werden durfte. Der
Sabbat begann schon am Abend vorher. Die Volksmenge war nach Hause gegangen,
weil in der Dunkelheit nichts mehr zu erkennen war. Vermutlich hatten auch die
wachhabenden römischen Soldaten keine Lust, Überstunden zu machen.
Damit hing Jesus nur maximal sechs Stunden am
Kreuz. Die Frage ist also, kann ein Mann, 33 Jahre alt und gesund, sechs
Stunden, angenagelt an den Handgelenken und an den Füßen, an einem Kreuz
hängen, ohne zu sterben. Die Antwort ist eindeutig: Ja. Die Atmung wird durch
das Hängen beeinträchtigt, durch den Blutverlust wird der Blutdruck absinken,
durch die behinderte Atmung wird das Blut weniger Sauerstoff enthalten, und das
Gehirn wird als folge der Unterversorgung in eine tiefe Ohnmacht sinken.
Infolge des Schocks und des Blutdruckabfalls wird der Blutverlust relativ
gering sein, weil sich im Schock die Blutgefäße zusammenziehen. Die Wahrscheinlichkeit,
daß Jesus bei der Abnahme vom Kreuz noch lebte ist sehr hoch, und alles andere
ergibt sich daraus.
Der Ratsherr Joseph von Arimathäa, der ein
Anhänger Jesu war und im Rat gegen die Verurteilung Jesus gestimmt hatte,
wickelt Jesus in ein Leichentuch, das berühmte Turiner Grabtuch, legte Jesus in
ein Felsgruft und wälze einen Stein vor den Eingang. Und was spielte sich
hinter dem Stein ab ? Das ist doch klar: die
ungestörte Wiederbelebung Jesus durch die heilkundigen Mönche der
Essener-Gemeinschaft, der Jesus und Joseph von Arimathäa angehörten. Als er
wieder bei Bewußtsein und transportfähig war, wurde er auf die Seite gerollt
und Jesus ins Kloster der Essener gebracht.
Das ist die einfachste und plausibelste
Erklärung, außer man will das nicht glauben, weil man lieber etwas anderes
glauben will.
Die einfachste und natürlichste Erklärung
ist, daß Jesus sich nach ein paar Wochen soweit erholt hatte, daß er sich
heimlich mit seinen Jüngern treffen konnte, dann aber Palästina verlassen mußt,
um nicht ein zweites Mal, und diesmal endgültig gekreuzigt zu werden.
Als Beweis, daß Jesus nach der Kreuzigung
noch lebte, wird oft das Turiner Grabtuch zitiert, das zeigen würde, daß Jesus
noch weiter geblutet hätte, und da Leichen keinen Blutdruck haben, könnte Jesus
nicht geblutet haben. Daraufhin wurde das Grabtuch von der katholischen Kirche
als nicht echt erklärt. Aber bedarf es solcher Beweise wie des Grabtuches überhaupt ?
Wir alle werden nach unserem Tod als Seele
wiederauferstehen und in den Himmel kommen, genau wie Jesus. Vorher werden wir
unseren Verwandten und Freunden vielleicht im Traum erscheinen. Wir werden also
genau das machen, was Jesus auch tat, und würden das auch machen, wenn es Jesus
nie gegeben hätte. Was ist da so außergewöhnlich an Jesus ?
Jesus war der Sohn Gottes. Sind wir nicht alle Kinder Gottes
? Was ist dann so außergewöhnlich an Jesus ?
Außergewöhnlich an ihm war sein Schicksal,
weniger seine Person. Sektenführer und Gurus gab es zu Tausenden. Er wurde in
die Rolle gedrängt, der lang ersehnte Befreier der Juden vom der Unterdrückung
der Römer zu sein. Von ihm erhofften viele, er würde Israel den Traum vom
eigenen Freistaat zu erfüllen. Er wollte diese Rolle nicht spielen, und sagte:
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt !",
denn er wußte, daß Hochverräter hingerichtet werden. Pilatus wußte, daß Jesus
kein Hochverräter war, und er wollte ihn nicht hinrichten lassen. Aber die
jüdische Regierung drängten ihn dazu, weil sie Angst davor hatten, daß sich
radikale Juden um Jesus scharen würden und einen Aufstand machen würden, und
dieser Aufstand würde mißlingen und die Juden würden dafür schrecklich bestraft
werden. Deshalb mußte Jesus hingerichtet werden. Aber das war Sache der Juden,
und Pilatus sagte: "Ich wasche meine Hände in Unschuld". Und deshalb
schaute auch Pilatus gerne weg, als Joseph von Arimatäa den Jesus vom Kreuz
holte und wiederbelebte.
Man sollte Menschen nicht vergöttern, weder
Jesus, noch Buddha, noch den Dalai Lama. Es gibt auch keine Wunder, in dem
Sinn, daß in der diesseitigen Welt die Naturgesetze außer Kraft gesetzt werden
können. Es können höchstens ab und zu ganz unwahrscheinliche Dinge passieren.
Aber Unmögliche Dinge können nicht passieren.
Was mich am Buddhismus, am Christentum und am
Islam stört, ist, daß im Mittelpunkt dieser Religionen, das Wohlergehen und das
heil des Menschen steht. Es wird immer so getan, als
würde sich der ganze Kosmos darum drehen, daß der Mensch erlöst wird: Von der
Sünde oder vom ewigen Rad der Wiedergeburt. Jede Religion hat eine Theodizee,
eine Rechtfertigung Gottes. Das ist ganz einfach die Antwort auf die Frage,
warum unschuldige Menschen soviel leid erfahren
müssen, obwohl Gott doch allmächtig und allgütig ist. Und dann heißt es der
Mensch hat gesündigt. Aber warum müssen dann Neugeborenen schon qualvoll
sterben? Ah ja, sie haben in einem früheren Leben gesündigt und haben ein
schlechtes Karma. In Wirklichkeit ist es aber so, daß Gott die leiden des
Menschen, wenn überhaupt, dann nur am Rand interessieren. Ziel der Schöpfung
ist nicht, daß der Mensch vom Übel erlöst oder vom Rad der Wiedergeburten
befreit ist. Der Mensch kann auch nicht durch gute Taten seine Karriere im
Jenseits vorbereiten und sich in der jenseitigen Welt ein Sparkonto guter Taten
anlegen. Das vernünftigste ist, seine tägliche Pflicht tun, gesund Leben,
niemanden weh tun oder auf den Geist gehen und sich
nicht zu sehr um die Religion kümmern.
Aber kehren wir zu unserem Thema zurück, das
noch lange nicht erschöpft ist.
Die Chinesen glaubten, daß ihre Zauberer,
ihre Mönche und die Wu-Priester, die sogar kaiserliche Beamte waren, ihre Seele
aussenden könnten, um verborgene Dinge zu sehen oder den Himmel oder die
Geister der Hölle zu besuchen.
Auch die indischen Yogis kannten und kennen
die Traumreisen. Sie glauben, die Fähigkeit zu haben, schwerelos durch die Luft
zu fliegen. Manche glauben sogar, daß es ihnen gelingt, ihren wirklichen
physischen Körper leichter als Luft zu machen, wie das ja auch die uns
bekannten Yogaflieger mit bescheidenem Erfolg versuchen. Buddha konnte über
Wasser gehen, riet aber seinen Anhängern, doch lieber ein Boot zu benutzen.
Auch Jesus wandelte über den See Genezareth (Matth. 14). Petrus versuchte das
dann auch, bekam es aber unterwegs mit der Angst zu tun und ging unter und
mußte von Jesus gerettet werden (Vers 30).
Die Azteken nahmen an, daß es drei
verschiedene Stufen im Leben nach dem Tode gebe. Den höchsten Platz nahmen die
Krieger ein, die auf dem Schlachtfeld den Heldentod gestorben waren, und
diejenigen, die den Opfertod erlitten. Sie zogen in des
Reich des Sonnengottes ein und begleiteten ihn als Gefolge vier Jahre lang am
Firmament. Dann wurden sie als Kolibris wiedegeboren. Nach einigen Jahren
durften ihre Geister auf den Wolken wohnen, um dann als herrlich gefiederte
Singvögel im Paradies zu leben.
Wenn man das Portal des Kastulus-Münster in
Moosburg betrachtet, sieht man als Skulpturen Vögel, die an Früchten picken.
Das sind die Seelen der Erlösten, die im Paradies sind. Es ist verblüffend, wie
ganz verschieden Kulturen ähnliche Vorstellungen entwickeln.
Die Spiritisten und Hellseher glauben, daß
sie mit den Geistern der Verstorbenen Kontakt auf nehmen können, und von diesen
bekommen sie angeblich genaue Kenntnisse, wie das Leben nach dem Tode
weitergeht und wie es im Jenseits aussieht. Aus der großen Vielzahl der
Literatur möchte ich einige zitieren. Erhard Bäzner schreibt: Viele Verstorbene
brauchen recht lange, bis sie merken, daß sie gestorben sind. Sie beobachten
ihren Leichnam und versuchen ihn vergeblich zu erwecken. Sie versuchen, mit den
herumstehenden Hinterbliebenen Verbindung aufzunehmen, sprechen sie an und
greifen nach ihnen und wundern sich, daß sie nicht bemerkt werden. Sie können
sich frei bewegen, auch wenn sie vorher jahrelang ans Krankenbett gefesselt
waren. Sie können mit großer Geschwindigkeit durch alle Räume bewegen, Mauern
und feste Gegenstände sind kein Hindernis mehr.
Der Verstorbene kann, wenn er seinen neuen
Körper gut beherrscht, für normale Menschen sichtbar werden.
Der Verstorbene lebt in einer Welt weiter,
die seinem eigenen Vorstellungen und seinem Charakter entspricht. Es gibt
verschieden Regionen von der untersten Hölle bis zu einer paradiesischen
Sommerlandschaft. Die boshaften und lasterhaften Charaktere bleiben unter sich
und machen sich das Leben zur Hölle, ebenso die Geizigen, die Gewalttätigen und
die Trägen. Im Zwischenreich setzt sich die
Besserungswilligen mit ihren Taten auseinander, und im Bereich der
Sommerlandschaften führen die Anständigen ein angenehmes Leben, und führen das
weiter, was sie zu Lebzeiten getan haben.
Die Selbstmörder müssen ihren Selbstmord
immer wieder zwanghaft wiederholen, bis zu dem Tag, an dem sie eines natürlichen Todes gestorben wären. Den Mördern wird das
ganze Elend klar, das ihre Tat verursacht hat und sie ziehen ruhelos umher.
Die Versorbenen können jahrhundertelang in
ihrer Vorstellungswelt leben, bevor sie nocheinmal sterben, alle irdischen
Leidenschaften und Gedanken hinter sich lassen und in die himmlischen Welten
aufsteigen, wo sie die reinste Glückseligkeit in der Welt der Ideen und der
reinen, platonischen Liebe finden. Es folgt dann noch eine ganze Reihe von
immer höheren Himmelssphären, in denen alles immer noch reiner, heller und
schöner ist, bis er im höchsten Himmel seine wahres,
wirkliches Selbst findet.
Dort kann er aber nicht bis in alle Ewigkeit
bleiben, sondern steigt durch die verschiedenen Sphären wieder ab, sucht sich
seine Wunscheltern aus, drängt sie zur Zeugung und findet sich wieder in einem
neuen Körper.
Soweit der von Hinduismus, Buddhismus und
Theosophie stark beeinflußte Eberhard Bäzner.
Die Anhänger des Hinduismus und Buddhismus
erklären uns folgendes:
"Devachan" ist das Sansrit-Wort für
"Himmel"; es bedeutet Platz der Götter. Menschen mit gutem Charakter
gehen zwischen ihren Inkarnationen auf Erden nach Devachan, einem
"Bewußtseinszustand". Wieviel Zeit jemand zwischen seinen
Inkarnationen verbringt, ist unterschiedlich und hängt vom Karma des einzelnen
ab.
Im Devachan sind die Seelen von denen
umgeben, die Sie auf der irdischen Ebene gekannt haben. Sie können jeden sehen,
den sie sehen wollen, und tun, was ihnen am meisten gefällt, und zwar ohne die
Probleme und den Schmerz des physischen Lebens.
Es gibt viele verschieden Reiche in Devachan.
Wir verdienen uns unseren Platz durch unsere spirituelle Entwicklung und
unseren Charakter. Es ist, wie wenn man eine Leiter hinaufsteigt. Erst sieht
die Seele geliebte Menschen, die sie an der Grenze zum Jenseits erwarten. Alles
ist leuchtender und lichtvoller als auf Erden. Die Farben sind überwältigend.
Die Gärten sind üppig und exotisch und scheinbar endlos. Verfall, Negativtät
und Krankheit gibt es nicht. Es gibt Stadtviertel mit Häusern in perfektem
Zustand, sie werden von den Seelen mitgebracht, die weiter in ihnen leben
wollen. Für viele ist es tröstlich, in einem jenseitigen Faksimile ihres
irdischen Zuhauses zu leben.
In Devachan herrscht große Geschäftigkeit.
Die Seelen werden von der Aktivität angezogen, die sie interessiert. Wenn sie
z.B. mehr über ihren irdischen Beruf lernen möchten, sind entsprechende Lehrer
da. In den astralen Galerien hängen die Originale aller Bilder, die je auf
Erden gemalt wurden. In der physischen Welt ist es nicht möglich, das
"wirkliche" Kunstwerk zu schaffen, denn wir besitzen nicht die
Werkzeuge, um einen Gedanken auf Leinwand zu bannen. Alles wird erst im
Jenseits geschaffen und dann in die physische Welt transportiert.
Die Bücher in den Bibliotheken der
Astralebene geben nicht die Meinung eines Historikers über irgend
ein Ereignis wieder, sondern sie berichten genau, was tatsächlich
geschehen ist.
Im Jenseits finden Gottesdienste aller
Konfessionen statt, und man kann sich entscheiden, ob man daran teilnehmen will
oder nicht. Ein sehr großes, nicht konfessionell gebundenes Spirituelles
Zentrum steht im Mittelpunkt der Aktivität.
Begabten Sängern, die hinübergehen, macht es
immer noch Freude, ihre Stimme im Jenseits zu benutzen, und deshalb finden dort
ständig Vorstellungen statt. Auch die Musiker und Komponisten setzen ihre
Arbeit fort, und es gedeihen die Orchester.
Die verdorbensten, reuelosesten und bösesten
Menschen kommen in die Hölle. Die Hölle ist das Land ohne Formen. Sie ist
absolut finster, und nichts kann wachsen. Freundlichkeit, Freundschaft und
Liebe gibt es nicht, nur die Marter durch die eigenen Fehler. Manche Seelen
kommen irgendwann einmal aus ihr heraus, andere nie.
Die normalen, menschlichen Schwächen reichen
nie aus, um jemanden zum Anwärter auf die Hölle zu machen.
Jede Seele, die hier ankommt, hat sich selbst
zu diesem Reich verdammt. Manche Seelen weigern sich einfach zu bereuen, und
deshalb bleiben sie auf Ewigkeit in der Hölle und inkarnieren sich nie wieder.
Die Bewohner sind formlos - völlige Verzerrungen ihres früheren Selbst.
Im Tibetanischen Totenbuch, dem Bardo Thödol,
heißt es: Verstorbener, du wachst auf wie vom Schlaf; wisse, daß du deinen
Körper aufgegeben hast, betrachte ihn, er liegt leblos da., empfinde keine
Reue, empfinde keine Anhänglichkeit an ihn, verweile nicht bei denen, die deine
Verwandten, deine Freunde gewesen sind. Versteife dich nicht darauf, mit ihnen
zu sprechen !Deine Stimme ist klanglos, sie hören dich
nicht. Halte dich nicht damit auf, durch deine Felder zu gehen, Dinge zu
betrachten, die dir gehört haben ! Du kannst sie nicht
von der Stelle rücken und mitnehmen, du hast sie verlasse, sie haben dich
verlassen; empfinde keine Anhänglichkeit an sie. Such keine neue Verbindung mit
ihnen zu knüpfen. Löse dich !
... Als Folge deiner früheren Tätigkeiten tauchen
die Visionen auf, die dich umgeben...Wisse, daß es sich hierbei nur um
Sinnestäuschungen handelt...Sie sind Erzeugnisse der Tätigkeit deines früheren
Bewußtseins. Laß dich nicht durch sie erschrecken !
Binde Dich nicht an sie ! Wenn Du in deinem vergangenen
Leben die Gedanken der und Taten der Nächstenliebe und der geistigen Ruhe
vorgeherrscht haben, werden Dir Buddhas erscheinen. Betrachte heiteren Sinns
die Vision.
Doch deine geistige und materielle Tätigkeit
hat sich auch in Gedanken des Hasses und Taten der Boshaftigkeit bekundet. Du
hast dich den tierischen Lüsten des Wohllebens hingegeben, du hast dich in
Dumpfheit wohlgefühlt. Da sind die aufgebrachten Dämonen, sie haben tierische
Gestalten, sie richten sich drohend vor dir auf und versperren dir den Weg.
Seltsame, entsetzliche Töne erklingen, Stimmen rufen: Schlag zu, töte ! Gib dem Entsetzen nicht nach !
Nichts, vom dem was du siehst, ist wirklich, fürchte dich nicht, versuche nicht
zu fliehen. Sie entstammen deinem eigenen Geist. Wenn du dies begreifend einen
furchtbaren Schreck in dir empfindest, fühlst du, wie der ätherische Körper,
den du noch mit dir schleppst, sich zerteilt, und du wirst von ihm befreit.
Die Fähigkeiten, die du diesem subtilen
Körper verdankst, können deine Täuschungen nur steigern. Du brauchst dich nur
an einen Ort versetzen zu wollen, schon bist du dort, und sei es am Ende der
Welt. Nutze dieses Vermögen nicht, um an Orten umherzuirren, die du früher
besucht hast, und zwischen den Wesen, zu denen dich die Sehnsucht nach deinen
vergangenen Empfindungen treibt. Wenn der Wunsch, unter einer individuellen
Gestalt zu existieren, dich weiter beherrscht, gelingt es dir nicht, der
Wiedergeburt zu entgehen. Zwischen dem bunten Licht, das den Tanz der heulenden
und drohenden Dämonen umstrahlt, ist ein weißer, dünner Strahl, der sich wie
ein Weg ins Unendliche hinzieht. Er führt in die Sphäre der Götter, schlag ihn
ein, wenn du kannst." Soweit das Bardo Thödol.
Eine Anzahl von Psycholgen und Hypnotiseuren
behauptet, z.B. Thorwald Dethlefsen, daß es ihnen gelungen sei, Patienten unter
Hypnose dazu zu bringen, sich an frühere Inkarnationen zu erinnern. Auf diese
Weise glaubten sie sich auch an frühere Tode und an ihr Dasein als körperlose
Seele erinnern. Die meisten erzählten, sie seien nach ihrem Tode "im
Grau" gewesen, sie hätten Eltern und Freunde gesehen, seien aber von ihnen
nicht bemerkt worden. Wenn sie in ihrem vorangegangen Leben schwere Verbrechen
begangen hatten, gaben sie an, "ins Dunkle" gelangt zu sein, wo sie
von Dämonen angegriffen worden seien und Gewissensqualen gelitten hätten.
Gewaltsam Umgekommene seien besonders lange an ihren physischen Leib gefesselt
gewesen.
Im Jenseits hatten sie
Lieblingsbeschäftigungen, trafen Freunde, besuchten, bestimmte Orte und
Gegenden.
Mitte des vorigen Jahrhunderts kam vor allem
in der angloamerikanischen Welt der Spiritismus auf, der Glaube, daß man mit
Verstorbenen und mit Dämonen durch einen in Trance befindlichen Menschen in
Kontakt treten könne. So berichtet z.B. das New Yorker Medium Jane Roberts, sie
habe von dem Geist "Seth" einen Bericht erhalten, wie es nach dem
Tode weitergehe:
Der Astralleib wird euch wie euer normaler
Körper vorkommen. Er kann alles, was ihr heute im Traumzustand könnt. Er kann
also fliegen, feste Gegenstände durchdringen, und er gehorcht euerem Willen,
indem er euch, sagen wir, von einem Ort zum anderen führt, sobald ihr an diesen
Ort nur denkt. Wenn ihr euch fragt, was wohl Tante Sally aus Poughkeepsie, New
York, treiben mag, dann seid ihr schon dort. Ihr könnt jedoch in der Regel
keine physischen Gegenstände manipulieren. Ihr könnt keine Lampe aufheben oder
mit Tellern werfen. Viel später und auf vielerlei Ebenen werdet ihr lernen,
euere Gestalt bewußt und beliebig zu ändern. Sobald ihr an Euere Kindheit denkt,
werdet ihr die Gestalt des Kindes haben, das jeder von euch einmal war. Ihr
könnt mit achtzig sterben und nach dem Tode zu der Vitalität zurückkehren, die
ihr mit zwanzig hattet. Die meisten Menschen wählen jedoch eine reifere
Gestalt. Ihr werdet euch also in der Gestalt wohl fühlen, die ihr wählt, und
werdet euch ihrer bedienen, wenn ihr euch mit anderen Verständigen verständigen
wollt; während ihr bei einer Kommunikation mit Lebenden die Gestalt bevorzugen
würdet, in der euch diese Person kannte.
Diese jenseitige Welt existiert nicht etwa
unbedingt auf anderen Planeten. Sie nimmt keinen Raum ein, daher ist die Frage:
"Wo passiert das alles ?" im Grunde müßig.
Sie existiert inmitten der physischen Welt, die ihr kennt. Eure
Wahrnehmungsorgane erlauben es Euch einfach nicht, euch in diese Wellenlängen
einzuschalten. Vom Jenseits aus könnt ihr bis zu einem gewissen Grad das
Diesseits noch wahrnehmen, aber verzerrt.
In dem Buch "Botschaften aus dem
Jenseits" im Moewig-Verlag (keine Angabe über den Verfasser) heißt es:
Meist ist der Vorgang des Sterbens friedvoll
und schmerzfrei, auch dann, wenn der Körper in den letzten Stunden nach außen
hin zu leiden scheint. Dieser Schmerz wird von den Sterbenden gar nicht mehr
empfunden. Der Tod ist ein allmähliches Sichzurückziehen, abwechselnd von
Phasen des Schlafes und der Bewußtlosigkeit begleitet. Nach dem
"aufwachen" im Jenseits werden sie von den Geistern der Menschen
begrüßt, die sie sehr geliebt haben und die vor ihnen gestorben sind. Sie
werden auch von andern Bekannten oder von bis dahin unbekannten Menschen
empfangen, die sie dennoch bis in die verborgendsten Winkel ihrer
Persönlichkeit hinein kennen. Das sind keine Engel, die zu Gericht sitzen,
sondern Geister, die bereits eine weitere Entwicklung durchgemacht haben.
In Kommunikationen mit den Geistern wird das
Leben nach dem Tode oft als ein Vorgang durch sieben Sphären beschrieben, die
immer weniger materieller und immer stärker geistiger Natur
sind. Die sieben Sphären stellen letztlich Bewußtseinsebenen dar. Diejenigen,
die schon einen höheren sittlichen Zustand erreicht haben, helfen den
Neuankömmlingen als Lehrer und gehen vorübergehend auf deren Bewußtseinsstufe
zurück, um verstanden werden zu können. Nach dem Tod geht der Lernprozess
weiter.
Die erste Sphäre ist das, was man daraus
macht. Einige, die nicht an das Leben nach dem Tod geglaubt haben, merken noch
nicht einmal jetzt, daß sie tot sind. Entscheidend ist, welche Vorstellung
jemand hat. Es reicht aus, an etwas zu denken, damit es erscheint. Manche Seelen
schaffen sich ihre früher Umgebung wieder, ihr Haus und ihre Besitztümer, die
sie nicht verlassen wollen. Alles ist von auserlesener, reiner Beschaffenheit
und leicht durch das Denken formbar.
Wer in der fernen Welt, Sommerland genannt,
ein gelehriger Schüler ist, wie der Philosoph F.W.H. Myers (1843-1903)
erläutert, könne sich dort das auf Erden am meisten Ersehnte erschaffen. Dies
ist jedoch nicht der Himmel, wie fortgeschrittene Geister nachdrücklich
betonen. Bald wird einem im Sommerland bewußt, daß diese "Träume"
nicht weise und vergeistigt genug sind. Bald erweisen sie sich als zu
selbstbezogen und materialistisch. Man stellt fest, daß man sich eigentlich nur
auf der Suche nach ewigen Sommerferien befinde. Viele Berichte betonen, daß das
Sommerland lediglich den Zweck habe, seine Bewohner zu der Erkenntnis zu
bringen, daß vieles von dem, was sie als wertvoll erachten, eigentlich wertlos
ist.
Aber wie ist die Welt beschaffen, die der
Mensch vorfindet, der ein selbstsüchtiges, gewalttätiges oder gar verbrecherisches
Leben führte ? Seine gewohnten Denkstrukturen bleiben
bestehen, und er merkt, daß er der Welt nach dem Tod wenig geben kann. Seine
Selbstbezogenheit hat in völlig abgestumpft für edlere Gefühle und höhere
Werte, die eigentlich das Wesen einer wahren Freundschaft und eines
harmonischen Zusammenlebens bilden. Eine verarmte Seele setzt eine andere
"Realität" als eine reiche. Viele Berichte von armen Seelen erzählen
von Finsternis, Nebel, nackter Erde und einem elenden Platz zum Dahinleben. Das
ist das Winterland.
In seiner fortdauernden Selbstbezogenheit ist
ein solcher Geist verstört und mit seinem Los unzufrieden. In diesem Zustand
kann er andern genauso wenig helfen, wie diese ihm, da alle in der gleichen
Weise selbstbezogen sind. Geholfen kann ihm nur schwer, selbst wenn höhere
Wesenheiten sich ihnen widmen. Eine Wandlung muß aus dem inneren Selbst kommen.
Jeder Unglückliche im Winterland muß dort nur
solange verweilen, weil er sich vor dem anderen, besseren Teil seines Selbst
verschließt. Er wird nicht "bestraft". Sein Leiden kommt aus seiner
eigenen Natur. Weder ist das "Winterland" die Hölle, noch das
"Sommerland" der Himmel.
Wer über das Sommerland hinaus gewachsen ist,
kommt in den ersten Himmel. Hier finden sich alle diejenigen, die für andere
dasein wollen und ihr eigens besseres ich erkennen und verwirklichen wollen.
Man denkt über gemachte Fehler und Irrtümer nach und bewertet sein Leben neu.
Dieser Vorgang des aktiven Sichselbstfindens wird meist als "Gericht"
bezeichnet. Doch es wird nicht von Gott oder einem anderen, zur Schuldsprechung
berechtigten höherstehenden Wesen abgehalten, sondern als Prozess in sich
selbst, was schmerzlich ist. Aber es stehen Helfer und Führer bei dieser
seelischen Veränderung zur Verfügung. Es geht um die Bewertung all dessen, was
wir getan, erduldet und gewollt haben. Jetzt fühlt man selbst, welche Freuden
und welche Leiden man den anderen bereitet hat und kann in die Haut anderer
Menschen in seinem Leben schlüpfen.
Die Erfahrung, die nun einsetzt, nennt man
den zweiten Tod. Jetzt bekommt man die Gewißheit, daß die Wünsche in der
Astralwelt in Wirklichkeit doch noch selbstbezogen waren. Auch die Liebe zu
andern schien noch weitgehend selbstbezogen. jetzt, im zweiten Tod, wirft das
Individuum alles ab, was es für wertvoll hielt. Dies ermöglicht ihm, sein
wahres "Selbst" zu finden, ein umfassenderes und vollkommeneres Sein,
eines, nach dem er, wie er jetzt entdeckt, schon immer gesucht hat.
Nach dem zweiten Tod kommt er in den zweiten
Himmel. Er erkennt, daß er nur sein äußeres Selbst abgeworfen hat. Es
entschwindet die frühere Identität und er erfährt ein Gefühl des tiefen
Friedens. Er verliert die Verbindung zu all jenen, die er früher kannte. Jedes
Leben ist ein allmähliches Erwachen, mit dem Ziel das zu erkennen und darauf
hinzuwirken, was sein ursächliches Selbst genannt wird. Diese
Selbst birgt in sich keimhaft die Erfahrung aller früheren Leben, enthält aber
auch Hinweise darauf, was in den zukünftigen Inkarnationen kommen soll. Es
finden jetzt äußerst bedeutungsvolle Zusammenkünfte mit anderen, Männern wie
Frauen statt, zu denen er eine tiefgehende geistige Beziehung und große
Vertrautheit empfindet, weil sie eine geistige Gemeinschaft mit einer
gemeinsamen Gruppenseele bilden. Jetzt erkennen sie, daß ihr Leben keineswegs
zufällig verlief, sondern als Teil eines sinnvollen Ganzen, das noch als
gemeinsame Aufgabe vollendet werden muß. Die Bestimmung jeder einzelnen Seele
wird erst erfüllt sein, wenn die Gruppenseele ihre Bestimmung erfüllt hat.
Im dritten Himmel erfolgt eine noch größere
Erweiterung des Bewußtseins. Diese Erfahrung ist jedoch so intensiv, daß viele
Geister sie nicht sehr lange ertragen können. Nach einem kurzen Blick in diese
Ebene erkennen sie, daß sie nicht weiter vordringen können, und es bleibt ihnen
keine andere Wahl, als wieder zur Erde zurückzukehren. Falls die erneute
Inkarnation erfolgreich war, kann er tiefer in den dritten Himmel vordringen.
Im dritten Himmel offenbart sich die wahre Natur der
Gruppenseele und ihre Aufgabe in dem Maße, wie sich das Bewußtsein in den
individuellen Mitgliedern erweitert. Jetzt steht man vor der Wahl, ob man
unseren Planeten samt seiner immer wiederkehrenden Inkarnationen verlassen soll
und irgend wo anders von vorne anfangen soll. Die
meisten warten aber lieber und helfen anderen, selbst wenn das für sie
bedeutet, daß sie erneut auf der Erde inkarniert werden müssen.
Patrick Ravignant schreibt in:
"Geheimwissen Indiens":
Im Westen wird der Zustand des Wachseins als
der Wirklichste angesehen. Der Vedanta mißt dem Wachsein keinen Wert und keine
Verläßlichkeit zu.
Im Wachsein identifiziere ich mich mit meinem
Körper; ich sehe mich als Individuum und werde ständig mit dem Gegensatz
zwischen "Ich" und "Nicht-Ich" konfrontiert. Ich bin
ständig mit den Anforderungen des Wettstreits und des biologischen Überlebens
in einer feindlichen, zerstörerischen Umgebung ausgesetzt. Wir haben den
Eindruck, der Vielfalt der Erscheinungen und der Begrenzungen der Formen
vollständig unterworfen zu sein, genau wie den strengen Regeln des Raumes, der
Zeit und der ursächlichen Zusammenhänge.
Im Traum ist es anders. "Wo es keine Wagen , Gespanne und Wege gibt, schafft sich der Träumer
diese. Wo es keinen Spaß, keine Freude und kein Entzücken gibt, schafft er sich
dieses. Er ist der Schöpfer."
Der Zustand des Wachens ist mit dem
physischen Leib, der des Traumes mit dem Astral-Leib und der Zustand des
Tiefschlafes mit dem Ursache-Leib verbunden. Verglichen mit dem Wachsein und
dem Traum erscheint der Tiefschlaf als eine Art Auslöschung oder Leere. Das
Fehlen des Bewußtseins behalten wir als glückliche Erinnerung zurück. Er ist
friedlich, vereint in der Glückseligkeit.
Im Tiefschlaf ist das reine Bewußtsein, ohne
Identifikation und Einordnung, nicht durch ein besonderes Bild verschleiert
oder gestört. Es eine Fülle ohne erkennbare Zweiheit, ohne
Subjekt-Objekt-Beziehung, ohne Spannungen, ohne Konflikte, die in den Träumen
wieder auftauchen und im Wachzustand aktiv sind.
Der vierte Zustand ist weder Wachsein, noch
Träumen, noch Tiefschlaf. Er ist unbeschreibliche, unveränderliche Gegenwart.
Der Inder zweifelt grundsätzlich daran, daß
der Wachzustand wirklicher als die Traumwelt ist.
Der chinesische Philosoph Lao Tse schreibt in
seinem "Buch vom Tao": Einst träumte ich, ich sei ein Schmetterling.
Dabei war ich so glücklich, daß ich vergaß, daß ich ein Mensch war. Als ich
aufwachte, wußte ich nicht, ob ich ein Mensch war, der träumte, daß er ein
Schmetterling sei, oder ob ich ein Schmetterling war, der träumte, ein Mensch
zu sein.
Für die Schamanen, Yogis, Mystiker und
vielleicht für alle religiös eingestellten Menschen gibt es zwei Welten: Die
körperliche Welt des Alltags und die Welt der Träume, der Trance, der Ekstase,
Halluzinationen, der Hypnose, des Scheintodes, der Seelenreisen. Die einzige
Art, von der Jenseitigen Welt etwas unmittelbar etwas zu erfahren, ist, auf
irgend eine Weise das normale Wachbewußtsein auszuschalten, in eine Art
Traumzustand zu fallen (manchmal sogar mit offenen Augen), und dann Besuch von
Geistern oder Engeln aus dem Jenseits zu bekommen oder selbst eine Reise ins
Jenseits zu machen. Alle unmittelbaren religiösen Erlebnisse und Erfahrungen
sind eine Art Träume.
Und jetzt ist die Kardinalfrage, die niemand
mit naturwissenschaftlicher Exaktheit beantworten kann, folgende: Ist die
Traumwelt der Mystiker, Propheten, Religionsstifter real oder ist sie nicht real ?
Für die Steinzeit, für die Antike, fürs
Mittelalter, und wohl auch für den größten Teil der Neuzeit gilt: Die Menschen
glaubten, daß die Traumwelt genauso real ist, wie die wirkliche Welt, ja sogar
noch viel realer.
Hat Erwin Reissner nicht recht, wenn er
schreibt: "Wir sehen die Dämonen nicht, weil wir uns selbst nicht sehen,
weil wir nicht durchschauen auf unseren eigenen Grund. Es ist, als ob zwischen
die obere und die untere Hälfte unseres Wesens eine Wand eingeschoben wäre, die
zwar nicht das Wirken von unten nach oben, wohl aber die Erkenntnis von oben
nach unten unmöglich macht. Wäre diese Wand nicht, dann gäbe es nicht nur
nichts Fremdes für uns, nicht nur keine unsichtbaren Mächte, dann gäbe es nicht
einmal Dämonen, sondern nur Götter, ja dann gäbe es nur den einen Gott, der der
Kreatur als Schöpfer gegenübersteht.
Die Philosophie des Idealismus geht davon
aus, daß die Welt der Ideen realer ist als die wirkliche Welt. Deswegen nannte
man im Mittelalter paradoxerweise den Idealismus "Realismus", weil
für den Idealisten die Ideen das einzig Reale sind.
Platon erklärt das im 10. Buch seines Werkes "Der Staat" so:
Es gibt zwar eine Vielzahl von Tischen und Stühlen
auf der Welt, aber Ideen gibt es für diese Dinge nur zwei: eine Idee, was ein
Stuhl sein soll und eine Idee, was ein Tisch sein soll. Bevor ein Handwerker
einen Stuhl macht, hat er schon vorher eine Idee, was ein Stuhl ist und wie er
auszusehen hat. Und nach dieser Idee macht er den Stuhl. Aber es gibt schon
einen anderen Schöpfer vor ihm, der hat den Handwerker geschaffen, und die
Bäume und die Flüsse und die Meere und die Berge, und die Erde und den Himmel.
Dieser Handwerker hatte natürlich auch schon die Idee, was ein Stuhl sein
sollte.
Worauf Platon hinauswill, ist, daß alle Ideen
schon vorher im Geist Gottes waren. Sie haben nur darauf gewartet, daß sie
entfaltet werden und sich in Wirklichkeit verwandeln.
Was würde jetzt passieren, wenn man alle
Tische und Stühle der Welt verbrennen würde, so daß nur noch ein großer Haufen
Asche übrig bliebe ? Gäbe es dann keine Tische und
Stühle mehr ? Nicht lange, denn es würden neue Tische
und Stühle gemacht, denn die Schreiner wüßten ja immer noch, was ein Tisch und
Stuhl ist und würden neue machen.
Man kann also die materielle Existenz einer
Sache vernichten, aber die Idee, quasi ihren Bauplan im Geist Gottes kann man
nicht vernichten.
Wenn ich morgen tot wäre, dann würde noch die
Erinnerung, mein, wenn auch unvollkommenes Abbild, in Gedächtnis der anderen
Menschen weiterleben - freilich ein sehr unvollkommenes und immer mehr
verblassendes Abbild. Aber im Geist Gottes wäre mein vollkommenes Abbild, das
noch viel vollkommener als die Wirklichkeit ist, für ewige Zeiten vorhanden.
Damit muß ich eigentlich zufrieden sein.
Es gibt auch Millionen von Menschen, die,
wenn man von einigen vom Zufall bedingten Abweichungen im Aussehen und im
Charakter und in den Erinnerungen absieht, zu 98 % mit mir identisch sind. Sie haben
dieselben Körperorgane, dasselbe Denkvermögen und dieselben körperlichen und
geistigen Reaktionen. Sie sind ein viel vollkommeneres Abbild meiner selbst,
als die Spur die ich im Gedächtnis der anderen oder auf Photos hinterlassen
habe. Solange also die Menschheit weiterbesteht, werde auch ich weiterleben.
Deswegen liegt mir auch viel daran, daß die Menschheit weiterbesteht.
Warum sollten diese kleinen, zufälligen
Unterschiede, die meine Individualität für ausmachen, für alle Zeiten
konserviert werden, sodaß es mich als unsterbliche Seele bis in alle Ewigkeit
geben sollte ?
Wenn ich sterbe, wird das, was in mir das
eigentliche und wertvolle ist, wieder zum Geist Gottes zurückkehren, und der
Geist Gottes wird dann wieder irgend etwas Neues
schaffen, und da werde ich irgendwie drinstecken. Das wird keine
Seelenwanderung sein, denn als individuelle Seele werde ich nicht weiterleben.
Aber als Geist Gottes, der ich bin, werde ich natürlich weiterleben, und das
sollte ja eigentlich genug sein.
Ich sehe aber ein, daß für die meisten
Menschen, der Wunsch nach einem individuellen Weiterleben nach dem Tod
außerordentlich groß ist, und daß dieser Wunsch umso mächtiger wird, je älter
der Mensch wird und je näher sein physisches Ende rückt. Welche Hoffnung auf
ein individuelles Weiterleben kann man ihnen geben ?
Zunächst bleibt festzustellen, daß in allen
Kulturen und Kulturstufen die Vorstellungen über das Leben im Jenseits im
Prinzip sehr ähnlich sind, sogar von einer frappierenden Ähnlichkeit. Die Erklärung
muß wohl sein: Sie haben ihre Erkenntnisse alle aus einer gemeinsamen Quelle
geschöpft. Aber was ist diese gemeinsame Quelle: War es vielleicht ein Urmythos
aus der fernen Steinzeit, der entstand, als es nur einen kleinen Stamm von
Menschen gab, die als erste der Sprache mächtig waren ?
Dieser Urmythos könnte dann bei den einzelnen Völker
verändert und ausgeschmückt worden sein. Das wäre möglich, aber ist aber nicht
sehr wahrscheinlich.
Wir müssen wohl eher davon ausgehen, daß die
Menschen, die in einen Scheintodzustand fallen, in eine Jenseitswelt gelangen,
die zwar sehr viele verschiedenen Gegenden und Ebenen hat, die aber ein und
dieselbe Jenseitswelt ist. Dies könnte daher kommen, daß auch unsere
diesseitige Welt, trotz ihrer Größe und Verschiedenartigkeit der Länder ein und
dieselbe ist, und daß auch das menschliche Gehirn ja weitgehend bei allen
Menschen ein und dasselbe ist.
Ist jetzt diese Traum- und Jenseitswelt real
oder nicht ? Dies letzte
Frage kann kein Lebender beantworten. Es gibt zwar offensichtlich eine
Schnittstelle zwischen Diesseits und Jenseits; das sind die Gedanken und Träume
der Menschen, aber erst nachdem die Ideen aus dem Jenseits sich in körperliche
Strukturen verwandelt haben, zunächst in irgendwelche Potenzialänderungen im Gehirn,
dann vielleicht in Worte, der Mensch spricht oder schreibt, und dann in Taten,
wird die Welt der Ideen in unserer Welt sichtbar. In der anderen Richtung,
hinüber ins Reich der Ideen und Träume, kann der Mensch offensichtlich nur
gelangen, wenn er seien Körper zurückläßt. Er kann aber seinen Körper als Idee
mitnehmen. Das wäre dann der Astralleib. Später lernt er dann, daß Ideen
beliebig veränderbar sind, und so auch sein Astralkörper. Und noch später lernt
er, daß sein Astralkörper nur eine alte Gewohnheit ist, ein Krücke, um seine
Identität und Individualität im Jenseits zu behalten. Aber irgendwann merkt er
dann, daß er diese Krücken nicht mehr braucht, sondern daß er auch ohne
Astralleib weiterleben kann.
Der große Unterschied zwischen Christentum
und Buddhismus und Hinduismus ist, daß die einen an die Seelenwanderung
glauben, die andern nicht. Wenn die Seelenwanderung einen Sinn machen soll,
dann muß sich der Mensch an seine früheren Existenzen erinnern. Nur so kann er
wissen, warum er bestraft und belohnt wird. Den wenigsten Menschen gelingt es
aber sich an ihre früheren Existenzen zu erinnern. Und wenn es gelingt, war
dann der andere Mensch oder gar das Tier, wirklich die gleiche Person ? Er hatte doch ganz andere Charaktereigenschaften
und ganz andere Erinnerungen. Irgendwie bringt uns diese ganze
Seelenwanderungstheorie nicht weiter, und sie wirft mehr Fragen auf, als sie
beantwortet.
Was mir am Buddhismus und Hinduismus nicht
gefällt, ist daß sie die Schöpfung im Grund verneinen, daß sie sagen, daß man
möglichst schnell ins Nirvana gelangen soll. Als der Schöpfer die Welt erschuf,
muß er sich dabei schon etwas gedacht haben. Jeder von uns hat da eine Aufgabe
und eine Rolle. Diese Rolle kann aber nicht sein, sich von der Welt
zurückzuziehen, nur noch zu meditieren und sich dann für immer von allem zu
verabschieden.
Unsere diesseitige Welt besteht aus
drei Elementen: Das ist die Materie, die Energie und die Idee. Nehmen wir
einmal eine Blume. Da sind erst einmal die Kohlenwasserstoffverbindungen, aus
denen sie besteht. Dann sind da die Kräfte, die die Moleküle zusammenhalten und
die Energie, die sie am Leben erhält, also das Sonnenlicht, das ihren
Stoffwechsel antreibt. Und dann ist da noch der Bauplan für die Blume, die in
ihren Genen festgelegt ist.
Erst die drei zusammen ergeben die
Blume.
Wenn ich jetzt anstelle von
"Blume" sage "Mensch", ist es genau dasselbe. Wenn wir die
Blume bis in alle Ewigkeit so erhalten wollten, wie sie heute ist, müßte wir
sie klonen, d.h. mit immer anderen, eventuelle auch denselben Atomen immer
wieder die Blume nach ihrem genetischen Bauplan neu entstehen zu lassen - oder
aber einen Weg zu finden, alle Alterungsprozesse auszuschalten, also ihren
körperlichen Verschleiß permanent zu reparieren.
Dies wird vielleicht eines Tages der
Wissenschaft gelingen, wenn Gentechnik und die Informatik sich weiter so
stürmisch entwickeln, wie das heute der Fall ist. Es ist also denkbar, daß man
auch den Körper eines Menschen entweder immer wieder reproduziert oder in ihm
alle Alterungs- und Verschleißerscheinungen ständig rückgängig macht. Es wäre
sogar denkbar, daß man den Körper eines Menschen wieder neu reproduziert, wenn
man nur noch ein paar Körperzellen von ihm besitzt, weil ja der der gesamte
Bauplan jedes Menschen in jeder einzelnen Körperzelle komplett niedergelegt
ist. Das wäre dann die von der Bibel vorausgesagte Wiederauferstehung im
Fleische. Übrigens hätten dann die Ägypter mit der Mumifizierung der Leichen
einen ungeahnten Weitblick bewiesen, während die Verbrennung der Leiche alle
Chancen auf eine körperliche Wiederkehr beseitigt hat.
Eine zweite Prognose der Bibel könnte aber
ebenso leicht durch die moderne Technik sich als wahr erweisen: die Zerstörung
unseres Planeten durch einen umfassenden Weltkrieg mit atomaren Waffen. Man
könnte die Johannesapokalypse ohne große Mühe so interpretieren. Nach all dem
könnte man dann sagen: Und die Bibel hat doch recht.
Zum Ausklang noch einige Überlegungen zu der
immer höher schwappenden Esoterikwelle und zu den Jugendsekten. Die Beschäftigung
mit den Religionen und mit ihrer Entwicklung belehrt darüber, daß alles, was
heute Sekten und Religionen lehren, schon irgendwie früher einmal gesagt und
gelehrt wurde, daß also alles, was als große Weisheit und exklusive Erkenntnis
verkündet wird, schon einmal da war. Deshalb gehen den Seelenfängern vor allem
solche Leute auf dem Leim, die keine geisteswissenschaftliche Bildung haben.
Insofern wundert es nicht, daß viele ihr Heil bei den Gurus suchen. Diese Gurus
unterziehen die Leute oft einer Art Gehirnwäsche und sind letztlich nur am Geld
der Leute interessiert. Es gibt kaum etwas, was Ihnen ein Guru sagen kann, das
nicht im ganz gewöhnlichen katholischen Christentum enthalten ist, außer der
Seelenwanderung. Wen die Aussicht lockt, auch einmal als Wanze wiedergeboren zu
werden, kann gerne daran glauben.
Was aber am Christentum stört, daß einem
zugemutet wird, an die jungfräuliche Geburt und an die Auferstehung Jesus zu
glauben. Jesus hatte natürlich einen irdischen Vater, und Maria war natürlich
keine Jungfrau, als sie Jesus auf die Welt brachte. Jesus war natürlich
scheintot und hat die Kreuzigung überlebt. Menschen haben schon ganz andere
Sachen überlebt. Wenn sich das Christentum von diesen und noch ein paar anderen
alten Zöpfen trennen könnte, seine autoritäre Führungsstruktur mit einem
pensionsreifen Papst an der Spitze, dann könnte das Christentum eine ganz
brauchbare Religion sein, und wir bräuchten den ganzen Esoterik-Kram nicht.
Welchen Trost für ihr individuelles Überleben
im Jenseits habe ich ihnen zu bieten ?
1. Leben sie gesund und risikoarm, so daß sie
möglichst lang am Leben zu bleiben. Es könnte ja sein, daß die Wissenschaft
große Fortschritte macht und ihren lebendigen Leib verjüngen und noch recht
lang am Leben halten kann
2. Lassen sie sich nach ihrem Tod nicht
verbrennen, sondern versuchen sie ihren Körper oder wenigstens einen Teil davon
möglichst gut konservieren lassen. man könnte Sie ja möglicherweise aus der
Gewebekultur wieder als neuen Menschen wiedererstehen lassen können.
3. Wenn sie so wie ich, geistig so weit
entwickelt sind, daß sie damit zufrieden sind, daß sie in Gott weiterleben
dürfen, dann scheren sie sich gar nicht mehr groß um den Tod und das Jenseits,
sondern leben sie ein ordentliches und anständiges Leben, tun sie ihre Pflicht,
lassen sie dabei auch den Lebensgenuss nicht zu kurz kommen und warten einfach,
was da kommt.
SO UND JETZT KOMMT MEIN
KOMMENTAR
ICH GLAUBE AN DIE R E I N K A R N A T I ON
UN ICH SEHE SEELEN UND GEISTER;
KOMMEN UND GEHEN-
ENERGIE BEWEGT DIE M A T E R I E
ALLES RECYKELT SICH UND WIRD RECYKLT
ALSO WIEDERVERWERTET = UNS SICHTBARE MATERIE
DER GEIST DIE SEELE ABER SUCHT SICH NEUE
KOERPER
BODYS